E l m s t e i n   04.07.2012  

Pfälzerwald Verein OG Elmstein
Seniorenwanderung zum Hermersbergerhof


Der 4. Juli 2012 war ein Sommertag, wie er nicht schöner sein kann, natürlich fast etwas zu warm zum Wandern. Aber es kamen dann doch überraschend viele Senioren um dabei zu sein. Mit PKW`s wurde über Iggelbach, Brandbuche, Richtung Leimen abgezweigt zur Waldstraße zum Hermersbergerhof. Bei einem Platz am Luitpoldstein und Luitpoldeiche wurden die Autos geparkt. Ca. 200 m den Weißenberg hinauf wäre man am Luitpoldturm gewesen, aber angesichts der Temperatur sparte man sich heute den Anstieg und wählte den beschatteten Fußpfad Richtung Hermersbergerhof.

Gleich nach der Überquerung der Straße liegt unauffällig von dieser Seite aus, der Dreiherrenstein. Dieser wurde 1773 errichtet und beurkundet die damals geltende Grenzsituation. Es war die Zeit der Vielstaaterei in der Pfalz. 44 Kleinstaaten soll es gegeben haben und drei davon hatten hier einen gemeinsamen Berührungspunkt. Es waren die Herrschaft der Burg Gräfenstein die zur Marktgrafschaft Baden gehörte, die Leininger Grafen der Linie Leiningen-Hardenburg-Dagsburg und der Wittelsbacher Herzöge von Pfalz-Zweibrücken. Leider bemerkten die Wenigsten in der Wandereile das historische Mal am Wege.

In dem Landgasthof „Zum Luitpoldturm“ verbrachte die Wanderschar zwei gemütliche Stunden bei erfrischenden Getränken und einem appetitlichen Imbiss. Der Wanderführer holte nach was bei der Tour nicht geklappt hatte. Einen kurzen Abriss über die geschichtliche Entwicklung dieser höchsten Ansiedlung in der Pfalz. Die ursprüngliche Gründung des Hofgutes schreibt man der Benediktinerabtei Hornbach zu. Das Land des Gutes wurde dem Kloster von der Gräfin Wilgarta vom Bliesgau im Jahr 828 geschenkt. 1165 ist das Klostergut an das Zisterzienserkloster Eußerthal weitergegeben worden. Herzog Ludwig I. von Pfalz-Zweibrücken erhielt es 1467. 1773 war die auf oben genanntem Stein verewigte Besitzteilung bis um 1800. Die linksrheinische Kurpfalz wurde in dieser Zeit durch die Franzosen besetzt, die alle adligen und kirchlichen Besitztümer, auch den Hermersbergerhof, aus ihrem bisherigen Besitzstatus lösten.

Ein wenig Staunen erregte das beträchtliche Alter der Ansiedlung, das verglichen mit den Elmsteiner Geschichtsdaten einiges mehr an Jahren aufzeigen kann. Aber das ist leicht zu verstehen, waren doch die ersten Klostergründungen früher als der Burgenbau in der Pfalz. Das Mutterkloster Hornbach wurde im Jahre 737 durch den bekannten Pirminius errichtet. (Geschichtliche Infos aus dem Internet)

Ein sehr gemütlicher Tag mit einer interessanten Wanderung wird den Teilnehmern sicher in guter Erinnerung bleiben.

 

von Fridolin Heintz