E l m s t e i n   06.10.2015  

Katholische Kirchengemeinde Elmstein
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Elmstein


Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann bei der Predigt

        

  
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Eine ganz große Ehre und Freude wurde der katholischen Kirchengemeinde Elmstein zu Teil, die am Dienstag, den 6. Oktober in der Pfarrkirche Herz Mariä Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann empfangen durfte. Anlass dieses Pontifikalamtes war die 250 Jahrfeier der kleinen Kirche Mariä Heimsuchung.

Nach dem feierlichen Einzug des Bischofs in die herbstlich geschmückte Kirche mit den mitzelebrierenden Priestern und Diakon, den Mitwirkenden in der Liturgie, sowie den Ministranten begrüßte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Matthias Krauß die zahlreichen Besucher, darunter auch viele evangelische Mitchristen. Die Kinder und Erzieherinnen des katholischen Kindergartens St. Hildegard überbrachten Willkommensgrüße mit einem Lichtertanz im Altarraum und dem kräftig vorgetragenen Lied „Wir sind alle Kinder dieser Welt“. In seiner Predigt zog Bischof Wiesemann Parallelen zu dem zuvor gehörten Evangelium über den Zöllner Zachäus der in Jericho lebte und in dessen Haus Jesus einkehrte zum Magnifikat, dem Lobgesang über den Besuch der schwangeren Maria im Hause ihrer ebenfalls schwangeren Base Elisabeth. Auf dieser Begegnung basiert das Fest Mariä Heimsuchung, der Namenspatronin der kleinen Kirche. Haben auf den ersten Blick, diese beiden Bibelstellen nichts gemeinsam, so findet sich doch in Beiden die Nähe Gottes zu allen Menschen wieder. Des Weiteren nannte Bischof Wiesemann auch die kleine Kirche einen Ort der Begegnung, an dem man Gott nahe sein kann, wo der Tisch gedeckt ist zur Feier der Taufen, Hochzeiten aber auch um Abschied zu nehmen, von lieben Menschen. Das Ehepaar Rothuth stiftete vor 250 Jahren einen ewigen katholischen Gottesdienst für die treuen Untertanen in der Wildnis. „Heute ist Elmstein kein verlassener Ort mehr, die Wildnis wo Gott fremd ist, ist ganz wo anders“, so der Bischof. In den Fürbitten dankten die Lektoren für die Gaben zum Erntedank, für die unterschiedlichsten Charismen der Menschen in unseren Gemeinden und für die Wegbegleitung in vergangener Zeit. Mit dem Symbol des ökumenischen Leitfadens des Bistum Speyer und der evangelischen Kirche der Pfalz/Protestantischen Landeskirche wurde Dank ausgesprochen für die nicht selbstverständlich gelebte Ökumene im Ort. Mit der Jubiläumskerze allen Menschen, die im christlichen Glauben durch ihr Tun das Evangelium weitergetragen haben. Ganz besonders aber Papst Johannes XXIII der in seiner Zeit die Türen weit aufgemacht hat und Vorbild ist, für die neue Pfarrei der Talgemeinden. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom katholischen Kirchenchor St. Konrad, Esthal, unter der Leitung von Nina Zimmermann, Herbert Link an der Orgel und der Kantorin Gudrun Jerges.

Nach dem beeindruckenden Gottesdienst begaben sich die Gläubigen nach draußen, wo der Bischof die neu gebaute Mariengrotte segnete. Im Anschluss startete die Lichterprozession, begleitet vom Musikverein Elmstein, unter der Leitung von Michael Kobel, zur kleinen Kirche Mariä Heimsuchung. Unterwegs wurde das zweite Gesätz des freudenreichen Rosenkranzes: …. den Du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast“, gebetet. In der Jubiläumskirche angekommen versammelten sich alle zur feierlichen Abschlussandacht.

Eine ganz besondere Überraschung hatte Thomas Rottmayer parat. Der Käufer des katholischen Pfarrhauses, das nur zehn Jahre jünger als die kleine Kirche und ebenfalls eine Stiftung der Familie Rothuth ist, ging 1997 in seinen Besitz über. Auf dem Speicher fand er ein Kirchenbuch mit Texten in deutscher und lateinischer Sprache aus den Jahren um 1744. Er übergab diesen wahren Schatz Bischof Wiesemann mit dem Wunsch, dass es in der Kirchengemeinde bleiben soll, eventuell restauriert in einer Vitrine, für alle zugänglich.

Pfarrer Gerhard Burgard dankte im Anschluss allen, die in irgendeiner Weise zum Gelingen dieses Festes beitrugen. Ebenso denen, die sich mit dem Bau der Mariengrotte beschäftigten, bauten und spendeten. Die Feierlichkeiten des Abends rundete ein Sektempfang im Hof der Familie Zimmermann ab.

 

von Yvonne Faß