E l m s t e i n   10.05.2015 

Glan der Drachenreiter und die Gemeinde Elmstein
2. Mittelaltermarkt in Elmstein

        

        

        
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„Leben wie vor tausend Jahren“ war beim 2. Mittelaltermarkt am vergangenen Wochenende in der Parkanlage am Elmsteiner Bahnhof angesagt. Die große Fläche unterhalb der Minigolfanlage verwandelte sich in ein großes mittelalterliches Lager. Weiße Baumwollzelte und Verkaufsbuden mit allerlei Kunsthandwerk luden ein, zum Schauen, Staunen und Schmecken. Viele Gewandete gewährten dabei gerne Einblicke in die längst vergessene Lebensform. Der Clan der Drachenreiter e. V. um Clanchef Bron, Odins Schwertkämpfer, Waffenmeister und Schmied der Götter war Ausrichter des Marktes und bot den zahlreichen Besuchern eine abwechslungsreiche Kulisse.

Schon von weitem lockte der Duft von Gebratenem. Dafür war „Verleihnix der Fischbräter“, „Alex der Feldbäcker“ und die „Spiessbraterey“ verantwortlich. Beim Rundgang dann, traf man auf Handwerker und Verkaufsleute, die an ihren liebevoll hergerichteten Ständen Handgemachtes anboten. Da gab es Taschen und Bekleidung aus Filz, Gestricktes und Gehäkeltes genauso wie Honig, Essig und Liköre. Aber auch Geschmeide aus Kupfer, Silber und so allerlei weiterem Metall. Yasha und Tira, Inhaber des „Knotix“ haben sich zum Beispiel auf die Herstellung von keltischem Schmuck spezialisiert. Dabei verstehen sie sich auf die althergebrachte Herstellungsweise und verzichten komplett auf dazugekaufte Massenware. Die Lederbänder stellt Yasha selbst her und die Anhänger werden in speziellen Formen gegossen.  Beate Strobel aus Lambrecht entdeckte ihre Liebe zum Mitwirken auf Mittelaltermärkten vor Jahren, als sie selbst auf einem zu Gast war.  „Zuhause nähte ich meine erste Gewandung, so gehörte man irgendwie dazu“ erklärte sie lachend.  Auf ihrem Brettchenwebstuhl fertigt sie kunstvolle Borden an. In verschiedenen Farben, breit oder schmal, zur Verzierung von Kleidern und als Seilersatz. Gerne ließ sie sich bei der Herstellung über die Schulter schauen und erklärte interessant ihre Arbeitsweise. An einem weiteren Zelt stand ein Schild „Wir bilden aus - Axtknechte und Lagerluder“ und hinter bunten Vorhängen verbarg sich ein großer Waschzuber mit einem badenden Paar. Dieser wurde beheizt mit einem Holzofen. Tabea, die Clanhexe lockte in ihr Zelt und las die Zukunft anhand von Karten und Runen. Wild und vor allem heiß ging es zu am Samstagabend, als sich die Feuerräder um die wagemutigen Feuerspucker der Söldnerschaft Societas Draconis windeten. Im Takt der Musik schleuderten sie Feuerkugeln und brennende Fächer - atemberaubend und von sehr großem Unterhaltungswert. Bei Stockbrot, Bogenschießen, Ponyreiten, Filzen und vielem mehr kamen aber auch nicht die Kinder zu kurz und wurden einbezogen in dieses fremd anmutende Treiben.

Clanchef Bron – im realen Leben Herbert Spindler aus Iggelbach – ist es wichtig, dass die Besucher auf seinen Märkten immer etwas Neues zu sehen bekommen. Er verspricht auch im nächsten Jahr mit seinem Clan zukommen und auf eine Zeitreise ins Mittelalter zu entführen.  

 

von Yvonne Faß
Fotos Yvonne Faß und Harald König