E s t h a l    07.02.2009  

Das Motto ist doch klar: Geselligkeit seit 120 Jahr
27. "Närrischer Owend" im Dorf der tollen Feste


Finale mit allen Mitwirkenden

Purzelgarde - Showtanz (mit Video-Clip)

Minigarde - Gardetanz (mit Video-Clip)

1. Eschtler Protokoller

Teenygarde - Gardetanz

Theaterstück aus dem Stehgreif (mit Video-Clip)

Ein goldenes Hochzeitpaar

Teenygarde - Showtanz (mit Video-Clip)

Kalle und Robbi aus der DDR

Große Garde - Gardetanz

De Laabsammler (mit Video-Clip)

Eine Domina

Große Garde - Showtanz

Männerballett des GVE

 

 


Führten durch das Programm
Die Vorsitzenden des Geselligkeitsvereins Gerhard Schubert und Günther Ackel

 

 

Der Geselligkeitsverein Esthal e.V. feiert in diesem Jahr sein 120 jähriges Bestehen. Er wurde 1889 als reiner Männerverein gegründet. Damals hatte er sich zur Aufgabe gemacht, alljährlich einen „Rekrutenball“ für die  jungen Vereinsmitglieder anlässlich ihrer Musterung und Einberufung  zum Militärdienst zu veranstalten.

Der Verein war auch Initiator des bis heute noch bekannten " Esthaler Heckenfestes". Im Jahre 1950 wurde innerhalb des Vereins eine Theatergruppe gegründet. Es wurde jedes Jahr ein neues Stück einstudiert, das im Ort, in manchen Jahren auch in den umliegenden Gemeinden oder sogar in Rödersheim, aufgeführt wurde. Leider wurde 1965 diese Gruppe aufgelöst. Frauen  hatten erst im Jahre 1972 Zugang zu der Männerdomäne.

Heute sieht der Verein seine Aufgabe darin, das kulturelle und gesellschaftliche Leben im Dorf zu fördern und gewisse Traditionen aufrecht zu erhalten. Dazu gehört vor allem die Ausrichtung von jährlich zwei Prunksitzungen.

So eröffnete der Traditionsverein am Samstag, den 07. Januar, mit seinem 27. „Närrischen Owend“ die diesjährige Faschingssaison in der Gemeinde.

Durch das närrische Programm führten die Vorsitzenden Gerhard Schubert und Günther Ackel.

Bei den bevorstehenden Büttenreden und musikalischen Vorträgen durfte natürlich auch der Augenschmaus nicht zu kurz kommen. Das Programm des "Närrischen Owends" war mit 4 Garden vom ASV-Esthal bestückt. Eröffnet wurde der Faschingsreigen mit dem Showtanz der Purzelgarde unter der Leitung von Steffi Cordes, die auch den diesjährigen Jahresorden entworfen und das Bühnenbild gestaltet hatte. 16 kleine Mädchen aus "Schweden" im Pippi Langstrumpf Outfit fegten, hüpften und tanzten mit Begeisterung über und auf der Bühne.

Die Minigarde gab unter der Leitung von Sabine Köbler einen sauberen Gardetanz zum Besten.
Die Teeny-Garde führte gekonnt einen von Petra Kargl konzipierten Gardetanz auf. Der Showtanz, einstudiert von Sabine Datzer zeigte in seiner Choreographie die Verwandlung biederer Bauernmädchen in rappende Discoqueens.

Die große Garde zeigte wie gewohnt einen synchronen, sauber ausgeführten Gardetanz nach Alexandra Wolf und Lisa Werner und entführte die Zuschauer mit dem Showtanz in die Welt von Mozart – eine spannende Zeitreise und wirkungsvolle Darbietung, konzipiert von Sabine Köbler.

Die Kostüme der Garden wurden von Caroline Pirrong geschneidert und für das Make-up der Tänzerinnen war Tina Defaux verantwortlich.

Am närrischen Owend wurde nicht nur viel nach den Klängen des Musikvereins Esthal unter der Leitung von Thomas Zell gesungen und geschunkelt, sondern auch viel gelacht. Und daran waren die Büttenredner nicht ganz unschuldig.

Als Erster in der Bütt stand Debütant Stefan Farbacher und berichtete als 1. Eschtler Protokollier über Erlebtes in der Gemeinde. Er erzählte von den nächtlichen Begebenheiten rund um den Busplatz, von den geklauten Steuobstbäumen, vom Fortschritt der Dorfchronik, vom Tausendsassa aus der Kirchstraße namens O. K., vom nackten Mann auf der Kerwe, von den vergessenen Müllsäcken, von Ilona's Kaffeelädchen, von der prunkvollen Hochzeit an Silvester und vom ersten „Oischerrland“.

Ein besonderes Highlight des Abends war ein improvisiertes Theaterstück, das Gerhard Schubert zusammen mit dem Publikum aufführte - einfach so aus dem Stehgreif. Schubert erinnerte dabei, dass der Geselligkeitsverein nach dem Kriege Theaterauftritte gestaltete, woran sich noch viele Esthaler gut erinnern können. Die Geschichte, deren Darsteller Schubert aus dem Publikum rekrutierte, handelte von einer nächtlichen Szene in Esthal. In der Handlung näherte sich ein schweres Gewitter aus Richtung Iggelbach. Die Besucher lieferten auf Kommando die notwendige Akustik für Blitz und Donner. Nach dem Unwetter ging der Mond auf, szenisch untermalt von der Tuba. Ein Gartentor quietschte, ein Hund jaulte, zwei Enten schwammen schnatternd im Dorfteich, Nachtwächter Frank rief die Zeit aus und ein Liebespaar kam eng umschlungen die Dorfstraße herauf. Da, das kleine Fritzel rannte zum Bürgermeisterhaus und rief: "Helmuth, Helmuth, das Bürgerhaus brennt“. Helmuth Eisenhauer, der in die Rolle des Bürgermeisters geschlüpft war, kam verkleidet im weißen Nachtgewand, die Kerze in der Hand und fragte entsetzt was er jetzt tun sollte. Die Antwort kam prompt von Gerhard Schubert, der ihn aufforderte alle Mitglieder des Ensembles nach der Veranstaltung in die Bar einzuladen.

Als goldenes Hochzeitspaar waren Karin Lambrecht und Jürgen Schlupp in die Bütt gestiegen, Vater Kalle (Karl-Heinz Kaiser) und Sohn Robbi (Robin Ackel) gaben hinreißende sächsische Weisheiten von sich und brachten mit ihrem Dialekt wirklich jeden zum Lachen, und als Domina verkleidet berichtete Karin Lambrecht über ihre sonderbaren Erlebnisse in ihrem neuen Betätigungsfeld.

Die "Laabsammler" mit Beate Kuhn, Sybille Kuhn, Stephanie Billo, Tobias Bauer, Gernot Kuhn, Christian Köbler und Thorsten Buschlinger griffen diesmal die Themen "Weltwirtschaftskrise" und die "Tollen Feste in Esthal" auf und packten diese in moderne Songs. Auch hatte die Truppe  ihre Hits "Laabsammlerzeit" und "Das alles ist Eschdel" mit aktualisierten Texten, mit im Gepäck.

Den krönenden Abschluss bildete das Männerballett unter der Leitung von Sabine Datzer. Die Männer gaben ihre tänzerischen Fähigkeiten zum Besten. Natürlich war auch hier eine Zugabe fällig.

 

 


Begrüßung der Ehrengäste und Ordensverleihung


Musikverein Esthal unter der Leitung von Thomas Zell

von Harald König