E s t h a l    26.07.2009  

Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Esthal

Tag der Feuerwehr
Glasmanagement-Koffer für technische Unfallhilfe übergeben


Fettexplosion eindruckvoll gezeigt

weitere Bilder vom Tag der Feuerwehr

Am 25. und 26.Juli hatten der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Esthal e. V. und die Aktiven der Esthaler Wehr zum Tag der Feuerwehr eingeladen. Das sommerliche Wetter und ein attraktives Programm lockten an beiden Tagen zahlreiche Gäste zum Feuerwehrgerätehaus, darunter viele Kameraden aus den umliegenden Wehren in der Verbandsgemeinde Lambrecht, aus Neustadt und Umgebung.

Am Samstagabend stand die Vorführung des "Powermoons" im Mittelpunkt des Geschehens. Der Powermoon ist ein portabler Leuchtballon mit blendfreiem und schattenreduziertem Licht. Er wurde am 20.10.2008 vom Förderverein der Feuerwehr Esthal der örtlichen Wehr übergeben. Seit dieser Zeit kann die Wehr aus Esthal bei Einsätzen, bei dem temporär viel gutes Licht gebraucht wird auf den Lichtspender zurückgreifen. Der „Powermoon“ hat sich mittlerweile schon mehrfach im Einsatz bewährt und erfuhr auch sehr viel Lob und Bewunderung seitens Kollegen der Polizei oder des Rettungsdienstes.

Das besondere am Powermoon ist seine diffundierende Ballonhülle. Dies ermöglicht eine hohe Lichtleistung ohne die störende Blendwirkung herkömmlicher Scheinwerfern.

Der Powermoon ermöglicht Teamarbeit, ohne dass eine Person in blendendes Scheinwerferlicht schauen muss. Es werden so tageslichtähnliche Lichtverhältnisse erzielt. Die untere Seite der Schirmleuchte streut das Licht, während die obere Seite, aluminiumbeschichtet, für eine hohe Lichtausbeute nach unten sorgt.


Der "Powermoon" in Betrieb

Die in der Ballonhülle verbauten HQI- Metalldampflampen sorgen für höchste Leuchtkraft bei geringem Anschlusswert. Die kompakte Bauweise ermöglicht Lagerung und Transport auf engstem Raum, so dass der Powermoon stets im MTF der Feuerwehr Esthal mitgeführt werden kann.

In diesem Jahr konnte Frank Knoll, 1. Vorsitzender des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Esthal, einen vom Verein beschafften Glasmanagement-Koffer für die technische Unfallhilfe an die Esthaler Wehr übergeben.

Bei einem Verkehrsunfall bleibt oftmals im Wahrsten Sinne des Wortes "keine Scheibe heil". Oftmals sind die Scheiben des Unfallfahrzeugs schon beim Aufprall zerstört worden. Ist dies nicht der Fall, sollten müssen die Scheiben des Fahrzeugs zum Schutz der Gesundheit des/der Patienten so schonend wie möglich entfernt werden, bevor eingeklemmte Personen mit dem hydraulischen Rettungssatz befreit werden. Zudem ist der Weg über die Seiten- oder Heckscheibe oftmals der einzige schnelle Zugang für Notarzt und Rettungsdienst ins Innere eines Unfallfahrzeugs. Im Regelfall wird daher zuerst mittels Federkörner eine Seitenscheibe kontrolliert zum Zersplittern gebracht, nachdem Sie mit Klebeband abgeklebt wurde.


1. Vorsitzender Frank Knoll übereicht der Esthaler
Wehr einen Glasmagement-Koffer

Die Scheibe zerspringt dann zwar, kann aber trotzdem noch in einem Stück entfernt werden. Durch die entstandene Öffnung können Notarzt und Rettungsdienstmitarbeiter ins Innere des Fahrzeugs gelangen.

Wenn mit hydraulischen Rettungsgeräten Schere und Spreizer am Unfallfahrzeug gearbeitet wird, entstehen wirken sehr hohe Kräfte. Diese können die restlichen Scheiben unkontrolliert zum Zersplittern bringen, was ein Risiko für die Einsatzkräfte sowie die eingeklemmte Person selbst darstellt. Deshalb werden vor Einsatz von Schere und Spreizer auch die übrigen Scheiben mit Hilfe des Federkörners oder der Glassäge entfernt.

Die Glassäge kommt bei Front- und bei neueren Fahrzeugen auch teilweise an Heckscheiben zum Einsatz, da diese aus Verbundglas sind; also mit dem Federkörner nicht zerstörbar. Da die meisten Scheiben heutzutage mit dem Fahrzeug verklebt sind, werden Sie mit der Glassäge herausgeschnitten. Nachteil dieser Methode ist feiner Glasstaub, der möglichst nicht eingeatmet werden sollte. Deshalb wird im Regelfall die eingeklemmte Person mit einer durchsichtigen Folie abgedeckt und so geschützt.

Wehrführer Joachim Schöfer bedankte sich für die nützliche Ergänzung der technischen Ausstattung und hofft dass das der Koffer nicht all zu oft in den Einsatz kommt.

Großes Interesse zeigten die Besucher am Sonntag bei der Ausstellung von Fahrzeugen der Wehren aus der Verbandsgemeinde, dem Technischen Hilfswerk und der Polizei. Bei den Vorführungen wurde unter anderem der Wasserwerfer der Polizei in Aktion gezeigt. Außerdem wurden Einsatzkleidung der Feuerwehr vorgestellt und gezeigt wie gewaltig eine Fettexplosion sich auswirkt. Die Feuerwehren Esthal und Lambrecht führten in enger Zusammenarbeit mit der DRK Schnelleinsatzgruppe Lambrecht eine „patientenorientierte Rettung“ aus einem verunfallten, auf der Seite liegendem PKW vor. Außerdem wurde eine Person mittels pneumatischer Hebekissen aus einer Zwangslage unter einem PKW befreit.

 

von Harald König
Fotos Rainer Roth und Harald König