E s t h a l    19.03.2016  

Pfälzerwald-Verein OG Esthal
Was für ein Theater in Esthal!

        
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Der Pfälzerwald-Verein Esthal übernimmt im Ort neben seiner originäre Aufgabe zunehmend auch Bereiche im Kulturbetrieb. Nach dem „Pfälzer Hütten Diner“ in 2014 und der etwas anderen Weinprobe „Wein trifft Gesundheit“ im Jahr 2015 wurde für dieses Jahr ein Theaterabend organisiert.

Mit dem Boulevard Theater Deidesheim und deren Erfolgsstück „Ein Käfig voller Deppen“ traf man genau den Geschmack des zahlreich erschienenen Publikums. Das Stück wird seit nunmehr vier Jahren in stets ausverkauftem Haus in Deidesheim aufgeführt. In mehr als hundert Aufführungen sprüht das Team um Boris Stijelja vor furiosem Spielwitz. Selbst nötige Improvisationen werden meisterlich in Szene gesetzt. Nach mehreren Anläufen gelang es dem PWV Esthal endlich, die Truppe nach Esthal zu holen.

Die Aufführung fand am 19.03.16 in der Turnhalle Esthal statt. Die Organisation hatte der Pfälzerwald-Verein Esthal übernommen. Das Publikum war begeistert und sparte nicht mit Applaus. Einig war man sich, daß dies sicher nicht die letzte Veranstaltung dieser Art in Esthal war. Dank an die zahlreichen Akteuren hinter und auf der Bühne.

Inhaltsangabe:
„Ein Käfig voller Deppen“ Na und, .... die Normalen sind doch das Problem ! In der spannenden Story zwischen Normalität und Wahnsinn, behandelt der Psychiater Dr. Hans-Dieter Hempel (Tim Poschmann) mit höchst ungewöhnlichen Methoden seine Patienten. Er soll als "Psychiater des Jahres" mit einem Geldpreis ausgezeichnet werden und muß sich dafür mit der strengen Präsidentin des Preiskomitees (Gregor Michmé) gutstellen. Zwei seiner Patienten gefährden mit ihrer Anwesenheit in seiner Wohnung das Ziel seiner Träume. Die mit Minderwertigkeitskomplexen behaftete Sabine Fromm (Doris Mayer) hängt wie eine Klette an ihm. In dieser Rolle der verhinderten "Traumfrau" beeindruckt sie und reißt die Zuschauer insbesondere mit einem komischen Striptease mit.

Ein weiterer "Härtefall" der Praxis. Dr. Hempel ist Boris Stijelja, der sich als Volker von Alzey kleidet und ausgibt. Hier brilliert Stijelja, der den berühmten Spielmann der Volkerstadt in Gestik und Ausdruck formvollendet nachahmt. Die einzig "Normale" im Dunstkreis des Psychologen scheint die Sprechstundenhilfe Tina Heuler (Alisa Michmé) zu sein, die für ihren Geliebten Hans-Dieter allerdings eine neurotische Patientin spielend muss, damit dieser dem Lügengebilde vor der Präsidentin aufrecht erhalten kann. Als auch noch ihr Lebensgefährte Luigi Stiletto (Vito Gschito ) auf der Bildfläche erscheint, eskaliert der Wahnsinn, so dass zwischenzeitlich niemand mehr weiß, wer eigentlich auf die Couch gehört, die Psychiater oder die Patienten.

In diesen verrückten Zeiten auf diesem Wahnsinnsplaneten sind vielleicht die Deppen die Einzigen, die Überleben.

 

vonThomas Dilschneider
Foto: Tanja König