E s t h a l    08.05.2016  

Pfälzerwald-Verein OG Esthal
Mehrtageswanderung in der Grenzregion Lothringen/Saarland


        
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Die diesjährige Mehrtageswanderung des PWV Esthal war im wahrsten Sine des Wortes grenzüberschreitend. Ausgehend vom Standquartier, der Jugendherberge Saarbrücken wurde die Grenzregion um Sarreguemines und Saarbrücken erwandert. 19 Wanderer machten sich bei bestem Wanderwetter am Himmelfahrtstag auf den Weg ins Saarland. Die erste Herausforderung war bereits, dass „richtige“ Herbitzheim anzufahren. Der Chronist wartete vergeblich auf den folgenden Tross mit den Mitwanderern. Nach kurzem Telefonat stellte sich heraus, dass es 40 km weiter in Frankreich einen Ort mit gleichem Namen gibt. Die Zusammenführung klappte dann reibungslos und die von Wanderführer Alfred Kuhn hervorragend ausgearbeitete Strecke konnte in Angriff genommen werden.

Die erste Tagesetappe führte über den Saarwanderweg von Sarre-Union über Harskirchen, Keskastel nach Herbitzheim durch das elsässische Grenzgebiet. Zum „Einlaufen“ das ideale Terrain. Kaum Steigungen, durch wunderschöne französische Dörfer an der noch ursprünglichen Saar entlang.

Am zweiten Tag führte uns der Weg von Herbitzheim weiter auf dem Saarwanderweg über St.Michel, Silzheim und Zetting. Hier überquerten wir den Saar-Kohle-Kanal und wanderten dem Kanal entlang nach Sarreguemines. Der dritte Tag wurde merklich anstrengender. Die Temperaturen stiegen und die Berge wurden höher. Ausgehend von Kleinblittersdorf ging es über die Grenze nach Grosbliederstroff (F). Dort hoch über den Sendemast durch den Gemeindeforst, Simbach-Mühle Alstling, Ohligweiher über das Klinikum Sonnenberg zurück nach Saarbrücken. Die Tour war konditionell anspruchsvoll . Belohnt wurde man immer wieder mit einer grandiosen Aussicht auf die Grenzregion mit seinen sattgrünen Wiesen und leuchtendgelben Rapsfeldern. Der vierte Tag führte die Wandergruppe wieder nach Frankreich. Über den Rother Berg wurden die Höhen um Spichern erreicht. Dort tobten 1870/71 und im ersten Weltkrieg erbitterte Schlachten zwischen den damaligen Erzfeinden Deutschland und Frankreich. Zahlreiche Gedenkstätten und ein Soldatenfriedhof mahnen und erinnern an diesen sinnlosen Hass. Über das Chalet „Glück auf“, der Heilig-Kreuz-Kapelle erreichten man am frühen Nachmittag Forbach. Dort fand eine historische Automobilausstellung im Schloß statt, die gerne besichtigt wurde. Die Wartezeit auf die Bahn, die uns nach Saarbrücken zurückbrachte, wurde mit einer leckeren Eispause überbrückt.

In diesen vier Tagen wurden insgesamt 80 km „unter die Wanderschuhe gebracht“. Das Wetter war optimal. Was will man mehr! Einhellig wurde das Engagement von Wanderführer Alfred Kuhn gelobt, dem es wieder einmal mehr gelangt, eine hervorragende Strecke auszuarbeiten und die komplette logistische Ausarbeitung vorzunehmen.

 

von Thomas Dilschneider