F r a n k e n e c k 10.08.2010

Gemeinde Frankeneck

Frankenecker Kerwe von der Sonne verwöhnt
Mit alten und neuen Ideen kann man auch ohne Fahrgeschäfte vier Tage Spaß haben


Die Kerwe 2010 wird von Dieter Kropf präsentiert, nachdem er sie ausgegraben hat

Eine Kerwe kann auch ohne Fahrgeschäfte erfolgreich sein – wenn das Wetter mitspielt. Und 2010 spielte in Frankeneck das Wetter mit. Blauer Himmel, oder doch zumindest mit hellen Farben versehen, angenehme Temperaturen – nicht zu heiß, nicht zu kalt – und kein Regen, ließen die Herzen der Veranstalter höher schlagen. Am Samstag war sicher das „Programm“ der Zuschauermagnet. Angefangen von dem Frankenecker Dreigestirn Jürgen Schlupp, Karl Marx und Dieter Kropf bis hin zur Live-Musik mit Angelo und Joseph P.


Das Frankenecker "Dreigestirn"
Jürgen Schlupp (Bürgermeister), Karl Marx (Präsident) und Dieter Kropf (Jungfrau)

Das Dreigestirn (B = Bürgermeister, P = Präsident, J = Jungfrau – hier ist P noch keine Alternative eingefallen, angelehnt an Bauer, Prinz und Jungfrau aus dem rheinischen Karneval) begrüßte die Gäste. Kerwepräsident Karl Marx berichtete von kleinen Anekdoten aus dem vergangenen Jahr, sprach von der Farbe blau, damit ja jeder wusste, wer gemeint ist, obwohl dessen Namen nicht fiel und ließ auch die Zweiteilung des Dorfes nicht unerwähnt. Iim Vorderdorf geht alles schnell, denn dort ist Kabelanschluß möglich – im Hinterdorf langsam, da zu weit von der nächsten Vermittlungsstelle entfernt. Es geht um den schnellen Zugang ins Internet und für den gerade verlegten Anschluss an der Sattelmühle (die Kabel wurden gerade verlegt, die Technik kommt noch) sind keine Zuschüsse zu bekommen und deshalb ist der Anschluß unwirtschaftlich für den Anbieter. Es wird aber vorsorglich ein Leer-Rohr verlegt (mit Zuschuss). Nur das Hinterdorf möchte keine Rohrpost versenden, sondern per schnellem Datenkabel das Internet benutzen, berichtet Karl Marx in seiner Abschiedsrede.

Schnell war auch die Abordnung der Tanzgruppe „Dance 4 fun“ auf der Tanzfläche. Angekündigt von Marx machten die sechs jungen Frauen Werbung für ihren zweiten Musicalabend „Traumhaft verirrt“. Sie erinnerten mit ihrem Auftritt an den großen Erfolg ihres ersten Abends zu diesem Thema und haben hoffentlich diejenigen noch einmal neugierig gemacht, die beim ersten Termin keine Karten mehr ergattern konnten. Am 28.08.ist die zweite Chance dazu. Dieter Kropf durfte dann endlich die Kerwe ausgraben und Bürgermeister Jürgen Schlupp ein Fass Freibier ankündigen und anschlagen.


Dance 4 fun

Der Sonntag steht traditionell unter dem Zeichen „Mittagessen“ und „Kaffee und Kuchen“. Letzteres wird vom Nikolausverein angeboten und beim Mittagessen versucht man jedes Jahr für Abwechslung zu sorgen. Dieses Jahr hat die Küchen-Crew die logistischen Anforderungen des Gerichtes unterschätzt, so dass es zu massiven Verzögerungen bei der Ausgabe kam. Ähnliches passierte bei der Neuerung für den Montagabend – dort gab es dieses Jahr Spanferkel. Man hatte den Bedarf falsch eingeschätzt und nach 25 Bestellungen einen Annahmestopp verhängen müssen, damit man auch jedem Besteller seine Portion garantieren konnte. Beides ist sicher für den Gast, der sich auf das bestimmte Gericht gefreut hat und jetzt nicht (erwartungsgemäß) zum Zug kommt, ärgerlich. Es sollte die Veranstalter aber nicht davon abhalten weiter Abwechslung in den Speisen anzubieten. Die Frankenecker Kerwe lebt auch und gerade von solchen Angeboten. Der Besucherandrang an diesen beiden Tagen konnte sich jedenfalls sehen lassen.

Zum Kerweausklang am Dienstag Abend kommen immer genügend Besucher, schließlich gibt es da leckeren Hering und die Beerdigungs-Show hat Kultcharakter. In diesem Jahr wurde besonders Herz zerreißend geweint, ja manchmal schon geheult. Die Kerwe war halt wirklich wunderschön gewesen. Von der Sonne verwöhnt, durchweg hervorragende Besucherzahlen, viele Speisen ausverkauft, ein friedliches Fest, was will man mehr ?


Angelo und Joseph P.
In ihren Händen lag am Samstag die musikalische Unterhaltung

Das Trauerkomitee trug dem Rechnung, kam wegen der Hitze teilweise barfuß und alle in Schwarz. Wie man auf den Bildern sieht übertrieb es ein Mitglied mit der schwarzen Farbe. Kerweredner Karl Marx lies die vier Kerwetage Revue passieren und musste dann die schweren Worte „Dieter, grab die Kerwe ein“ ausrufen. Nachdem die Kerwe ihre Ruhe hatte und die Dunkelheit hereinbrach, halfen alle bei der Illumination des Place des Thuits und setzte noch einmal einen leuchtenden Höhepunkt.


funkelnder Ausklang der Kerwe


von Ewald Metzger