F r a n k e n e c k   06.10.2013  

Katholische Kirchengemeinde
Vielfältige Hilfe für arme Kinder in Indien
Eindrucksvoller Begegnungsnachmittag mit Father Allam im Pfarrzentrum Frankeneck

Zu einem Begegnungsnachmittag mit Father Allam hatten die katholische Kirchengemeinde Neidenfels-Frankeneck und der Nikolausverein ins Pfarrzentrum St. Nikolaus eingeladen. Viele Angehörige der Pfarreiengemeinschaft Lambrecht und Gäste aus anderen Kirchengemeinden, darunter auch aus dem Elsass, nutzten die Gelegenheit, mit dem beliebten Priester ins Gespräch zu kommen und Neues über den Fortgang seines Kinderhilfsprogramms in seiner indischen Heimat zu erfahren.

Father Allam, der einige Jahre als Kaplan in den Gemeinden von Pfarrer Franz Neumer  tätig war, berichtete in einem informativen Vortrag ausführlich über alle Projekte. Bisher haben tausende von armen Kinder in Indien Hilfe erfahren. So werden für 800 bedürftige Kinder in Patibandla Schulgeld, Lernmaterial, Schulbücher, Schuluniformen, Spielzeug, Trinkwasser und medizinische Betreuung finanziert.  Sie erhalten auch ihr Mittagessen in der Schule, wofür in diesem Jahr eigens ein kleiner Raum gebaut wurde. Auch die Kinder in Siripuram und Medikondur erhalten die gleiche Unterstützung. In einem Mädchenheim in Atthalur, das von Ordensschwestern betreut wird, befinden sich 65 Mädchen im Alter von 6 bis 15 Jahren. Für sie wird ebenfalls der Schulbedarf und der Lebensunterhalt gewährleistet. Ein weiteres Hilfsprojekt ist das Paul Josef Nardini-Kinderheim in Guntur, in dem 31 Jungen imn Alter von 9 bis 15 Jahren  wohnen.  Einige von ihnen sind Halb- und Vollwaisen. Sie gehen in die Schule ab der 4. bis zur 10. Klasse, die von Salesianer-Schwestern geleitet wird.

Durch die gewährte Hilfe wurden Hunderte von Kindern vor Kinderheirat und zu früher Heirat bewahrt. Eine große Anzahl von Kindern beendete ihre Schulausbildung und erlernt einen Beruf, z. B. als Ingenieur, Lehrer, Apotheker oder Krankenschwester.  Einige Kinder streben auch die Berufe als Priester oder Nonne an. 

Neben  den Kinderprojekten wurde auch kranken Menschen Hilfe geleistet. Für arme Menschen wurden mehr als 300 kleine Häuser und eine große Anzahl von Toiletten mitfinanziert.  Die Realisierung aller Hilfsprojekte konnte durch Patenschaften und weitere finanzielle Zuwendungen ermöglicht werden.  Viele der anwesenden Zuhörer sind bereits Paten für indische Kinder und waren über die Ausführungen von Father Allam sehr erfreut.  Einige der Paten waren bereits selbst vor Ort und konnten sich vom Fortgang der Hilfsprojekte überzeugen.  So waren im Januar dieses Jahres 18 Personen aus unserer Region in Indien, besuchten dort Patenkinder und Kinderheime und nahmen an der Einweihung der neuen Jeevan Sadan-Tagesklinik teil, die für die Hilfe von HIV-Kranken und anderer armer erkrankter Menschen errichtet wurde.  Es ist geplant, in diesem Zentrum ein Heim für 20 Waisenkinder zu schaffen, deren Eltern an HIV gestorben sind. 

Ein weiteres Projekt, das besucht wurde,  ist das Loyola Prem Nivas- HIV-Waisenkinderheim in Machavaram. Dort wurde mit finanzieller Hilfe aus der Pfalz eine Solaranlage für heißes Wasser und die Errichtung eines Schlafsaales für Mädchen im Alter ab 15 Jahren  ermöglicht. Bei dem Besuch hatte jemand aus der Reisegruppe für Spielgeräte und Schaukeln spontan 1000 Euro gespendet.

Father Allam dankte abschließend allen Paten, Sponsoren und sonstigen Unterstützern für die großartige Hilfe, ohne die kein Projekt verwirklicht werden könnte. Er hatte natürlich auch noch einen Wunsch, den er der aufmerksamen Zuhörerschaft vortrug. Im Juni dieses Jahres wurde er in die Pfarrei Rentachintala mit 6.500 Katholiken versetzt. Ein Assistent, Father Joseph, steht ihm in dieser großen Gemeinde zur Seite. Für die Errichtung eines Gemeindehauses und eines Pfarrhauses benötigt er dringend finanzielle Mittel. Dankbar wird hierfür jegliche Hilfe angenommen. 

Seinen Vortrag verstärkte der Priester  mit eindrucksvollen Dia-Farbbildern. Die zu sehenden dankbaren Blicke der abgebildeten  Kinder wird den vielen Zuhörern in Erinnerung bleiben.  Nach dem Vortrag suchten viele Anwesenden noch das Gespräch mit dem indischen Gast. Für Kaffee, Kuchen und Getränke sorgte während des Nachmittags der Nikolausverein. Es wurde keine Bezahlung gefordert. Dafür gaben alle Anwesenden Geldspenden, die Father Allam am Ende der Veranstaltung überreicht wurden.

 

von Heiner Oppermann