Freiwillige Feuerwehr in der VG Lambrecht  01.05.2015  

Freiwillige Feuerwehr in der VG Lambrecht (Pfalz)

HLF 10 - das "Arbeitstier" der Lambrechter Feuerwehr
Offizielle Übergabe des neuen Hilfeleistungslöschfahrzeug 10 am Tag der offenen Tür


Übergabe HLF 10 an die Freiwillige Feuerwehr Lambrecht(Pfalz)
v.L. Verbandsbürgermeister Manfred Kirr, Wehrführer Markus Kesberger und Wehrleiter Frank Flockerzi

        

        

  
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Das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug 10 (HLF 10) wurde am 1. Mai, beim Tag der offenen Tür im Beisein zahlreicher Gäste offiziell an die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Lambrecht übergeben.

In seiner Begrüßung hob Manfred Kirr, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz) hervor, dass die Verbandsgemeinde ihre Pflichtaufgaben in Sachen Brandschutz sehr Ernst nimmt. Zu sehen sei dies daran, dass man in diesem Jahr rund 800.000 Euro für die Anschaffung drei neuer Fahrzeuge in die Hand nehmen wird.

Vor ungefähr vier Wochen wurde der Elmsteiner Feuerwehr ein HLF 10 übergeben, dass gleiche Fahrzeug wie jetzt auch die Lambrechter Wehr erhalten hat. Die Kosten dafür betragen je Fahrzeug knapp 300.000 Euro.

Die Auswahl der Fahrzeugklasse ist in zweierlei Hinsicht für unsere Wehr geregelt, so Kirr weiter in seinen Ausführungen. Zum einen hat die Verbandsgemeinde einen sehr großen Waldanteil (92%), zum anderen ein großes Straßennetz.

Bei den Regularien stört Manfred Kirr jedoch die Tatsache, dass das Land die Fahrzeugart und Ausstattung vorschreibt und sich eigentlich mit einem Drittel an der Finanzierung beteiligen sollte. Die Realität jedoch sieht leider anders aus. Der Zuschuss vom Land beträgt lediglich 73 000.- Euro, anstatt 100.000 Euro. Die Gründe hierfür kennt Kirr genau: "So ein Fahrzeug wäre auch für 200.000 Euro zu erhalten". Vielleicht in China oder Indien kommentiert  Kirr die Argumente der Behörde.  Verärgert ist auch Kirr, dass die Zuschüsse voraussichtlich erst 2020 fließen werden.

Glücklicher Weise sieht die Finanzierung für die Anschaffung eines weiteren Fahrzeuges für die Lambrechter Feuerwehr besser aus. Die Kosten des neuen Tanklöschfahrzeuges 4000, dass in Kürze übergeben werden kann, beträgt rund 250.000 Euro, wovon das Land 90% übernimmt.

Verbandsbürgermeister Kirr nutzte bei der Übergabe die Gelegenheit sich bei allen Wehrmänner und Wehrfrauen recht herzlich für ihr großes ehrenamtliches Engagement zu Bedanken. "Wir können uns auf unsere Wehr verlassen" resümierte Kirr am Schluss seiner Ausführungen.

Symbolisch überreichte Verbandsbürgermeister Manfred Kirr den Fahrzeugschlüssel an den Wehrleiter Frank Flockerzi.

Das neue Fahrzeug der Lambrechter Wehr wird wesentlich zur Sicherheit der Bürger in der Verbandsgemeinde beitragen, begann Wehrführer Frank Flockerzi seine Ausführungen.

Flockerzie konnte noch eine erfreuliche brandaktuelle Nachricht vermelden. Der Zuschuss für ein HLF 10 erhöht sich von den erwähnten 73.000 Euro auf 77.000 Euro. Die Erhöhung wirkt sich Rückwirkend auch auf das Elmsteiner Fahrzeug. Somit wird sich der Verbandsgemeindeanteil insgesamt um 8000 Euro verringern.

Das Vorgängerfahrzeug des neuen HLF10, ein Löschfahrzeug 16 war 34 Jahre im Dienst. Die technische und einsatztaktische Ausstattung entsprach schon längerere Zeit nicht mehr dem Stand, der für eine Wehr wie Lambrecht eigentlich erforderlich ist.

Eine europaweite Ausschreibung für die neuen Fahrzeuge wurde in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Zawadge ausgeführt. Das wirtschaftlichste Angebot für das Fahrgestell entfiel dabei auf Daimler Benz (Atego 1329). Die Motorleistung beträgt 290 PS, bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 12,5 t. Der Allradantrieb verfügt über ein Automatikgetriebe.

Beim Aufbau entfiel die Vergabe auf die Firma Ziegler aus Giengen an der Brenz, bei der Beladung auf die Firma Massong.

Im Februar 2014 wurden die Aufträge an die entsprechenden Firmen übergeben. Das neue Lambrechter Fahrzeug konnte am 25. Februar diesen Jahres  in Empfang genommen werden und wurde vor ca. 3 Wochen in den Einsatzdienst übernommen. Seit dieser Zeit hat das HLF 10 bereits einige erfolgreiche Einsätze bewältigt.

Das HLF 10 stellt das Arbeitstier im Fuhrpark der Lambrechter Wehr da, und rückt bei fast allen Einsätzen mit aus.

Die Besatzungsstärke des neuen Fahrzeuges beträgt 9 Personen.

Die fest eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe hat eine Leistung von 2000 Liter/min, bei 10 bar Ausgangsdruck. Der Löschwasservorat beträgt 1090 Liter.

An Löschmittel werden neben Wasser auch 170 Liter Schaummittel mitgeführt. Die Vermischung erfolgt in einer vollautomatischen Druckluftschaumzumischanlage, einstellbar für eine Konzentration von 0,1 - 6 %. Bereits bei einer Schaumittelzumsichung von 0,1% kann eine Verdoppelung der Löschwirkung erzielt werden.

Das Fahrzeug ist mit Material zur Brandbekämpfung und mit Material für technische Hilfeleistung ausgerüstet.

Die Ladung des neuen Lambrechter Feuerwehrfahrzeug entspricht der vorgeschrieben Norm. Ergänzt wird es mit einigen Zusatzeinrichtungen die nach dem heutigen Stand der Technik notwendig sind.

Ein pneumatisch ausfahrbarer Lichtmast ist mit 6 LED-Scheinwerfern bestückt.

Von insgesamt 4 Atemschutzgeräte befinden sich zwei in der Mannschaftskabine zum schnellen ausrüsten.

Ein fest eingebautes Notstromaggregat liefert eine Leistung von 8 kVA. Für die Notfalltüröffnung ist ein Ziehfixkoffer mit an Bord.

Obligatorisch gab Wehrleiter Frank Flockerzi den Fahrzeugschlüssel weiter an den Wehrführer der Lambrechter Feuerwehr Markus Kesberger.

Vorführung der Jugendfeuerwehr

Am Tag der offenen Tür der Lambrechter Feuerwehr zeigte am Nachmittag der Feuerwehrnachwuchs unter der Leitung von Löschmeisterin Ramona Kesberger-Frey und Hauptfeuerwehrmann Sven Thomas, wie geschickt sie mit dem hydraulischen Schneider und der hydraulischen Presse bereits umgehen können. Mit viel Gespür und Muskelkraft wurde mit Hilfe der beiden großen Zangen Flüssigkeit von einem Gefäß in ein anderes umgefüllt.

 

Vorführung der Jugendfeuerwehr

gf

        

        
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von Harald König
Fotos Harald und Tanja König