W e i d e n t h a l    17.07.2009  

Freiwillige Feuerwehr Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz)
  
Frank Job als Wehrleiter suspendiert

Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht mehr möglich


Frank Job (links im Bild)
bei der Wehrübung am 11.07.2009 am Otto-Riethmüller-Haus

Der Weidenthaler Wehrführer Frank Job wurde am Freitagmorgen vom Bürgermeister der Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz) Herbert Bertram mit sofortiger Wirkung vom Dienst als Wehrführer der Weidenthaler Feuerwehr suspendiert, und von seinen Pflichten als Feuerwehrmann entbunden. Job darf auch das Weidenthaler Feuerwehrhaus nicht mehr betreten. Anlass der Suspendierung ist der offen ausgetragene Zwist um einen nicht vorhandenen Telefonanschluss im Feuerwehrgerätehaus Weidenthal.

Bei der Alarmierung zur Feuerwehrübung am Otto-Riethmüller-Haus vor einer Woche, erreichte die Weidenthaler Feuerwehr kein Funksignal, so dass diese nicht wussten wo der Übungsort stattfindet. Auch dem ehemaligen Wehrleiter Frank Job, der sich zu diesem Zeitpunkt am Otto-Riethmüller-Haus befand, wurde keine Signalisierung auf seinen Meldeempfänger übertragen. Schuld sei das veraltete analoge Funkmeldesystem der Feuerwehr. Es soll bis 2011 im Kreis durch ein digitales Funknetz ersetzt werden.

Auf die Frage der anwesenden Pressevertreter warum die Weidenthaler Feuerwehr nicht wenigstens telefonisch erreichbar ist, entgegnete Job, dass im Weidenthaler Feuerwehrhaus kein Telefonanschluss vorhanden ist. Er bestätigte auch die Nachfrage dass dort noch nie ein Telefonanschluss bestanden hätte. So informiert wurden die Presseberichte verfasst und auf das Defizit aufmerksam gemacht. Dass Job einen vorhandenen Telefonanschluss im September 2008 selbst abgemeldet hat, verschwieg er gegenüber den Journalisten.

Im neuen Feuerwehrgerätehaus in Weidenthal war ein analoger Telefonanschluss vorhanden, für die Kosten musste die Weidenthaler Feuerwehr jedoch zum Teil selbst aufkommen. Die Angelegenheit war Thema einer Sitzung des Kommandos der Feuerwehren in der Verbandsgemeinde, bestehend aus den Wehrführern der örtlichen Einheiten und dem Wehrleiter Gerd Salathé. Hier wurde beschlossen, dass für die Stützpunktwehren Lambrecht und Elmstein ein Anschluss erforderlich ist und für die übrigen Wehren ein jährlicher Zuschuss von 50 Euro gewährt werden soll, wenn sich diese über ihren Förderverein oder selbst einen Telefonanschluss zulegen. Die Empfehlung des Kommandos wurde dann von der Verwaltung so übernommen und die vereinbarten Zuwendungen von 50 Euro in den Jahren 2008 und 2009 auch der Weidenthaler Feuerwehr überwiesen. Die im Kommando beschlossene Zuwendung war dem Weidenthaler Wehrführer, selbst Mitglied des Kommandos, zu wenig. Laut Job habe er im März 2008 bei einer Besprechung der Weidenthaler Wehr, bei der neun von siebzehn Feuerwehrleute anwesend waren, mit den Stimmen von  6 Personen  die Kündigung der Anschlusses veranlasst.

Job kam der Bitte des zuständigen Abteilungsleiters der Verbandsgemeindeverwaltung zu einem klärenden Gespräch mit Bertram nicht nach.

Herbert Bertram sieht aufgrund der Sachlage keine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Job mehr gegeben, da dieser die Öffentlichkeit getäuscht und auch die Verwaltung in Misskredit gebracht hat. Er lässt prüfen, ob und welche Konsequenzen es für Job haben könne, weil er eigenmächtig das Telefon abgemeldet habe. Job hingegen will das Innenministerium um eine Stellungnahme bitten.

In der nächsten Verbandsgemeinderatssitzung wird die Suspendierung Job's Thema sein und darüber abgestimmt. Job hat das Recht Widerspruch einzulegen und Klage einzureichen. Erst danach kann ein neuer Wehrführer für die Weidenthaler Wehr gewählt werden.

Bis dahin übertrug Verbandsbürgermeister Herbert Bertram den stellv. Wehrleiter Bernhard Ledig kommissarisch die Leitung der Weidenthaler Feuerwehr. Ebenfalls kommissarisch wird Heiner Laubscher das Amt des stellv. Wehrführers übernehmen.

 

von Harald König