W e i d e n t h a l 25.04.2010

Gesangverein 1858 Weidenthal
„Mit Musik geht vieles leichter!“
Kindermusical „Das Geheimnis von Tara“ ein voller Erfolg

weitere Bilder

Seit Anfang des Jahres hatte sich der Kinderchor „Crescendo“ des Gesangvereins Weidenthal auf sein nächstes Kindermusical vorbereitet. Am Sonntag, dem 25. April 2010 war es soweit. In der mit etwa 350 Gästen Besuchern sehr gut besuchten Weidenthaler Sporthalle ging „Das Geheimnis von Tara“ über die Bühne. Die Gesamtleitung hatte der Chorleiter Heinz Ohliger.

Geschrieben wurde dieses Stück für Sechs- bis Zwölfjährige von dem österreichischen Lehrer, Komponisten und Autor Wolfgang Verocai. Nach seinen Vorgaben übte der Kinderchor „Crescendo“ mit 38 Mädchen und Jungen die Lieder und Szenen in seinen wöchentlichen Proben und weiteren Extraterminen ein. Sprechrollen, solistische Liedbeiträge und Chorgesang wurden einstudiert, Szenen immer wieder durchgespielt und korrigiert. Auch Tanzchoreographien standen im Mittelpunkt der Vorbereitungen. Parallel dazu arbeiteten Mütter und Vereinsmitglieder in der „Kostümschneiderei“ oder an den Bühnenbildern.

Auf der nur spärlich ausgeleuchteten Bühne empfing während der Ouverture Taras Urgroßvater eine geheimnisvolle Flöte. Sie war der Dank des „Kleinen Volkes aus dem Andersland“ für seine Hilfe in Notsituationen. Zeitwechsel: Tara, Hauptperson des Stückes, dargestellt von Nicole Arne, muss sich von ihrem geliebten Großvater verabschieden, denn sie zieht mit ihren Eltern (Jan Mar, Anna-Katharina Schäfer) vom Land in die Stadt Neugraustein um. Dort angekommen, begegnet Tara einer befremdenden Missgunst, die Mitschülerinnen treten ihr ablehnend gegenüber. Ihre Empfindungen schildert sie, während eines heftigen Gewitters, sehr einfühlsam in ihrem Auftrittslied: Nach düsteren Momenten lässt sich am Horizont stets ein „Regenbogen“ erkennen. Der Junge Chor erweist sich dabei als dezent begleitender Background.

In der Schule lacht man Tara aus. So flieht sie zurück zu ihrem Opa, dem sie unendlich viel zu verdanken hat. Dort findet sie Zuwendung und Trost („Opa, du bist mein bester Freund“) und erhält von ihm die durch den Urgroßvater vererbte Flöte. Der Großvater (Christian Ohnesorg) schildert ihr die Zauberkraft des Instruments. „Wenn du in Not gerätst, wird dir das Kleine Volk helfen, das in der Nähe der irischen Stadt Tara zu Hause ist. So bist du zu deinem Namen gekommen.“ Voller Zuversicht verabschiedet sich das Mädchen. Die Neugier veranlasst sie, die Flöte auszuprobieren. Aus dem Nebel tauchen plötzlich die kleinen Wichtel in ihren rot-grünen Kostümen auf. In dem Wichtel-Rap „Hallo Mädchen – ein Problem?“ singen und tanzen 19 gut gelaunte Wesen, um Tara Mut zu machen und Kraft für bevorstehende Situationen zu verleihen, ehe sie wieder im Nebel verschwinden.

Am nächsten Tag muss die Lehrerin (Maren Florschütz) ihre Autorität beweisen, um dem Tumult in der Klasse zu begegnen. Während des Unterrichts zeigt Tara ihre musikalische Begabung und sie findet allmählich Anschluss unter den Gleichaltrigen („Hallo Freunde, hallo Kinder“). Die Lehrerin beendet die Stunde und damit die ausgelassene Stimmung.

In der nun folgenden Szene lernen die Zuschauer das Mädchen Sophie (gespielt von Sophie Astor) aus dem „blauen Haus“ kennen, die ihrem Hund Woopi tolle Kunststücke beibringt. In das fröhliche Spiel der Kinder platzen eine Frau und ein Mann (Sophie und Christoph Lackner), denen das Treiben der Clique ein Dorn im Auge ist. Besonders auf Ludwig haben sie es abgesehen, dessen Eltern ihn sehr vernachlässigen. Aber der Junge weiß sich zu wehren und wird dabei von der Klasse unterstützt. In dem sehr anspruchsvollen Lied „Ludwig“ beweist Paula Steinmetz bravourös ihr musikalisches Talent und beschreibt dabei das schwierige soziale Milieu, in dem der Junge aufwachsen muss. Gerne würde Ludwig sich einmal seinen Eltern öffnen, ihnen seine Empfindungen schildern. In einem sehr emotionalen Beitrag („Wo die Sonne scheint“) kann Nicolas Clemens stimmlich überzeugen. Atemlos und aufgeregt muss er am nächsten Tag den Jugendlichen schildern, wie Hundediebe den kleinen Hund Woopi verschleppt haben, wahrscheinlich um ihn an ein Labor für Tierversuche zu verkaufen! Bei einer Befreiungsaktion aus der alten Fabrik gerät auch Tara in die Hände der Hundediebe. In dem gesungenen und getanzten „Hunde-Rap“ werden sowohl die positiven als auch die negativen Seiten eines Vierbeiners zum Ausdruck gebracht. Als Tara sich an die Kraft ihrer Zauberflöte erinnert, erscheint die Schar der Wichtel und treibt die Verbrecher in die Flucht. Tara und die Hunde werden befreit und alle ziehen froh gelaunt in das „Andersland“, wo die Zeit stehen bleibt, um ein ausgelassenes Fest mit Gesang, Spiel und Tanz zu feiern. Im Mittelpunkt steht dabei ein irischer Stepptanz, den Lisa Göller, Mitglied des Jungen Chors, einstudiert hatte.

Dem Publikum hat die Aufführung ausgezeichnet gefallen, wie der Beifall bewies. Die Vorsitzende des Gesangvereins Sonja Clemens dankte allen, die an der Verwirklichung des Projekts mitgewirkt hatten: dem Team um Bianca Stuckert für die Gestaltung des abwechslungsreichen Bühnenbilds, Gerhard Schulz und seinen Helfern für den raschen Bühnenumbau, Peter Clemens und seinen Ton- und Lichttechnikern, dem Jungen Chor für die stimmliche Unterstützung. Blumensträuße übergab sie an Claudia Semmelsberger, Melanie Schöneberger und Gertrud Krug für die Kostüme, Ilse Astor für die Einstudierung der Hundekunststückchen und Lisa Göller, die ihre Zeit für den Schlusstanz eingebracht hatte. Schließlich dankte sie auch dem Wirtschaftsteam.

Mit Stolz sprach Sonja Clemens dem Kinderchor sowie allen kleinen und großen Darstellern ein besonderes Lob aus, mit ihrer Begeisterung für die erbrachten Leistungen war sie dabei nicht alleine. Mit einem speziellen Dankeschön für die Gesamtleitung bat sie Heinz Ohliger auf die Bühne, der nicht nur „Chorleiter“ genannt werden kann, sondern auch die Spielszenen und Tänze einstudierte und nicht zuletzt als „Motor für alle Rädchen“ sowie als Motivator für Kinder und Erwachsene auftrat. Für alle Beteiligten gab es zum Ende eine Überraschung: Im Namen des Gesangvereins durfte die Vorsitzende zu einem gemeinsamen Kinobesuch in ein eigens angemietetes Filmtheater einladen.

von Jan Mar