W e i d e n t h a l   22.09.2012  

Freie Wählergruppe Talgemeinden e.V. - Ortsgruppe Weidenthal
Auf den Spuren der Römer und Kurpfalz- Wittelsbacher von Bad Dürkheim nach Freinsheim
Wandertag der FWG Weidenthal

Gruppenbild auf dem Weilberg (römische Villa)

Schon um 10:45 Uhr trafen die Ausflügler aus Weidenthal am Römischen Weingut Weilberg Bad Dürkheim- Ungstein ein. Bei der Flurbereinigung 1981 am Weilberg entdeckte man die Überreste zweier römischer Landhäuser  aus dem 3. Jahrhundert. Dabei stieß man auch auf eine römische Kelteranlage (Tretkelter), ein in der Pfalz bis dahin einmaliger Fund.

Nach einer zünftigen Rast, ging die Wanderung vorbei an Rebstöcken, weiter nach Freinsheim. Dort angekommen, am Haintor dem südwestlichen Eingang der Stadt, begann die Stadtführung. Vom Haintor ging die Führung weiter zum Eichplatz mit Vier-Röhren-Brunnen, dies ist ein Brunnenhaus mit offener Vorhalle, um 1737 als Eichbrunnen eingerichtet und Eichamt bis nach dem 2. Weltkrieg. Bis 1965 war er auch Waschplatz. Vorbei am historischen Rathaus erreichten die Weidenthaler, den 2. Eingang der Stadt das Eisentor, dem Wahrzeichen der Stadt. Zwei mächtige Türme nehmen den Torbogen in die Mitte. Über der Durchfahrt prangt die Kartusche mit dem kurpfälzischen Wappen der Wittelsbacher mit weiß-blauer Raute und der Jahreszahl 1514, dem Erbauungsjahr.

Beim Rückweg zum  Bahnhof, an der alten 1,3 Kilometer langen bis teilweise acht Meter hohe Mauer wird dem interessierten Besucher "Geschichte pur" geboten. Von ehemals wohl 20 Wehrtürmen sind noch acht sichtbar.


Aufstieg zum Michelsberg

Stadtführung in Freinsheim

Mit der VRN- Bahn ging es dann wieder zurück nach Dürkheim, wo eine Weinprobe mit Führung im Weingut Fitz Ritter stattfand.
Das Weingut Fitz-Ritter kann wie kaum ein anderes noch bestehendes pfälzisches Weingut auf eine bewegte Historie zurückblicken. Es blieb seit der Erbauung immer in der gleichen Familie und wird heute in der neunten Generation von der Familie Fitz geführt. Der bekannteste, war Johannes Fitz, der durch seine Beteiligung am Hambacher Fest 1832 die Zeit des Vormärz (1815-1830) entscheidend prägte. Im schönen Park des Weingutes steht eine 400 Jahr alte Eiche, direkt daneben ein 200 Jahre alter Ginkobaum, er zählt mit einem „gleichalten“ Ginko  im Park des Petrihauses in Frankfurt- Rödelheim zu den beiden ältesten Ginkos Europas.

Das Weingut bewirtschaftet seine Lagen seit 2009 ökologisch, eine Umstellung die 3 Jahre dauert, die  2012 abgeschlossen ist. Der Rebsorte Riesling wird am meisten angebaut. Die neue Ernte für 2012 wird eine sehr gute Qualität, mit hohen Öchlsegraden ergeben.

Nach der Weinprobe, war eine Einkehr im Dürkheimer-  Riesenfass der richtige Rahmen den geschichtlichen Weinwandertag zu beschließen.


Weinprobe im Weingut Fitz-Ritter in DÜW

 

von Wolfgang Jeblick
Fotos Klaus Mertel