16.08.2013   


Mit freiwilligen Jahresbetrag den Notarztdienst
in der VG wieder aktivieren?
Bürgerinititive überlegt Möglichkeiten zur Kostenbeteiligung an Notarztdienst - Erste Einzahlungen wurden bereits getätigt


Archivfoto www.mittelpfalz.de - Foto Harald König

Unzufrieden über die derzeitige Notarztsituation in der Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz) haben sich Bürger Gedanken gemacht und wollen in einer Initiative Möglichkeiten zur Finanzierung des wichtigen Dienstes aufzeigen. Silke Mechnig aus Lambrecht findet die Situation unmöglich, dass aufgrund der derzeitigen Nichtverfügbarkeit eines vor Ort Notarztes des Öfteren schon ein Notarzt mit einem Hubschrauber eingeflogen werden musste.

Die Notfallversorgung übernimmt zurzeit der nächstgelegene Notarzt, in der Regel die Bereitschaftsdienst Zentrale in Neustadt. Ist dort der Notarzt bereits im Einsatz, erfolgt der besagte Hubschraubereinsatz – ein Notarzt muss von außerhalb eingeflogen werden.

Die Notarztversorgung in der Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz) verschärfte sich Anfang des Jahres, als der Weidenthaler Arzt Dr. Manfred Reiber aus gesundheitlichen Gründen den Notarzteinsatz während der Praxiszeiten aufgeben musste. Hinzukam, dass in der Verbandsgemeinde die Notarzt-Außenstelle in Lambrecht auf Anordnung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz geschlossen wurde.

Zahlreiche Aktionen und Schreiben sind seither für den Erhalt des Notarzt-Standortes in Lambrecht gestartet worden. Es wurden auch über 7000 Unterschriften gesammelt.

Knapp 263.000 Euro pro Jahr würde ein eigener Notarzt für die Verbandsgemeinde Lambrecht kosten. Der Betrag errechnet sich aus dem Stundenlohn von 30 Euro für den Bereitschaftsdienst.

Silke Mechnig rechnet vor, dass die monatlichen Kosten dafür umgerechnet für jeden Bürger in der VG rund 2 Euro betragen würden. Ein Geldbetrag, der ihr die vor Ort Verfügbarkeit des Notarztes wert ist und den sie für erschwinglich hält. Und so sind sie und ihren Mitstreiter mit gutem Beispiel vorangegangen und haben ihren Jahresbetrag schon mal bei der VG-Kasse eingezahlt. Zur Verwaltung der eingezahlten Beträge schlägt die Initiative vor, einen Förderverein zu gründen.

Verbandsbürgermeister Manfred Kirr nimmt die Bedenken der Initiative sehr erst und findet die Idee sehr gut und unterstützenswert. Er rät aber, von einer Umsetzung der Idee noch abzusehen, da momentan Verhandlungen mit den Kostenträgern (Krankenkassen) laufen. Von den Verhandlungsführern der Krankenkassen wurde bereits signalisiert, dass noch im Monat August eine Entscheidung wegen der Kostenübernahme herbeigeführt werden soll. Sobald diese feststeht, wird man die weitere Vorgehensweise festlegen.

Für Verbandsbürgermeister Manfred Kirr ist die Gründung eines Fördervereins dabei sicherlich eine gangbare Möglichkeit zur Mitfinanzierung des Notarztdienstes.

Für Informationen zur Initiative gibt Silke Mechnig gerne Auskunft unter Mobiltelefon 0176 21764750, (telefonsich errreichbar ab dem 19.August).

 

von Harald König