W e i d e n t h a l    16.01.2005  
Gemeinde Weidenthal

50 Jahre im Dienste der Gemeinde
Ernst Niederberger nimmt Abschied von der politischen Bühne
Beim Neujahrsempfang der Gemeinde würdigte Ortsbürgermeister Paul Mar die Verdienste seines Vorgängers Ernst Niederberger. 

Ernst Niederberger hat sich durch sein überdurchschnittliches und vorbildliches Engagement für Weidenthal und seine Bürger sehr verdient gemacht, so Paul Mar in seiner Laudatio.  . Das schier unermüdliche Schaffen Niederbergers in nahezu 50 Jahre Mitgliedschaft im Weidenthaler Gemeinderat und 27 Jahre als Ortsbürgermeister der Gemeinde soll deshalb eine besondere Auszeichnung erhalten.

Seit 1956 gehörte Ernst Niederberger dem Gemeinderat Weidenthal an. Zuvor weilte er oft als einzigster Zuhörer den öffentlichen Sitzungen des Gemeinderates bei. Wo ihn sein politischer Ziehvater und damalige Bürgermeister Karl Ritter in seine Wählergruppe und später in die SPD aufnahm.

Nach dem Ausscheiden von Karl Ritter war der Weg für Ernst Niederberger vorbestimmt. Er stellte sich als Bürgermeisterkandidat zur Verfügung, wurde in das Amt gewählt und mehrfach bestätigt.

Im Verbandsgemeinderat war er von 1972 bis 2004, immerhin 32 Jahre. Im Kreistag war Ernst Niederberger ebenfalls ein engagiertes Mitglied,. Diesem Gremium gehörte er 15 Jahre an, von 1989 bis 2004.

Von 1987 bis 1996 war Ernst Niederberger Vorsitzender des SPD-Gemeindeverbandes, darüber hinaus gehörte er sechs Jahre dem SPD-Unterbezirks-Vorstand an und war über Jahrzehnte Mitglied im Bezirksparteiausschuss der pfälzischen SPD. Von 1968 bis 1998 war er Vorsitzender des örtlichen SPD-Vereins, deren Ehrenvorsitzender er ist.

Über 4 Jahre übte er die wichtige Funktion eines Schöffen und Geschworenen am Frankentaler Landgericht aus, bis zum 31.12.2004 war Ernst Niederberger ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht Neustadt.


Hat viel für seine Gemeinde geleistet in den 27 Jahren
seiner Amtszeit: Altbürgermeister Ernst Niederberger

E h r u n g e n

Von den Vereinen seiner Heimatgemeinde, FC- Wacker, dem Gesangverein 1858 und dem Pfälzerwaldverein auf Grund seiner Verdienst zum Ehrenmitglied ernannt, kam Ernst Niederberger auch politisch zu vielen Ehrungen und Auszeichnungen. 1978 die Verleihung der Ehrennadel des Landes, 1982 folgte der Ehrenteller der Gemeinde Weidenthal. Im Jahre 1996 wurde ihm die Freiherr-vom-Stein-Plakette durch Innenminister Walter Zuber verliehen. Für 20 und 25jährige Tätigkeit als Ortbürgermeister erhielt Ernst Niederberger im Jahre 1998 und 2003 die Ehrung durch den Ministerpräsidenten Kurt Beck bzw. durch den Gemeinde und Städtebund.

V e r e i n e

Es versteht sich von selbst, dass Ernst Niederberger noch immer zahlreichen örtlichen Vereinen angehört, oftmals als aktives Mitglied. So gehört er seit der Wiedergründung im Jahre 1946 dem FC "Wacker" an, wo er ununterbrochen seit dieser Zeit Ausschussmitglied ist, - mittlerweile gehört er dort dem Ältestenrat an. Auch beim Gesangverein 1858 ist er Gründungsmitglied nach dem Kriege und war bis vor kurzem aktiver Sänger und Vorstandsmitglied. Seit 1951 gehört Ernst Niederberger dem Pfälzerwaldverein Weidenthal-Frankenstein an. Ab 1968 war er in den Funktionen des stellv. Vorsitzenden und des Wanderwartes tätig, bis man ihn 1971 zum Vorsitzenden wählte. Diese Amt übt er heute noch aus. Mit zu seinen größten Verdiensten gehört die Rettung des Forsthauses Schwarzsohl als Wanderstützpunkt.

Ernst Niederberger ist weiterhin Gründungsmitglied des CVJM Weidenthal, wo er jahrzehnte lang Rechnungs- und Schriftführer war. Im Jahre 1986 war er auch Gründungsmitglied der Arbeiterwohlfahrt, wo er bis heute das Amt des Rechnungsführers bekleidet. Für 2 Wahlperioden war Ernst Niederberger im Presbyterium der prot. Kirchengemeinde Weidenthal aktiv, heute hat er dort die Funktion eines stellv. Presbyters.

Weitere Mitgliedschaften bestehen beim Musikverein, bei den Wanderreitern, beim Obst- und Gartenbauverein, beim DRK, beim Schützenverein, beim Ski-Club Lambrecht und bei der Gewerkschaft VERDI.

Als wander- und reislustiger Bürgermeister pflegte Ernst Niederberger die Partnerschaften mit Weidenthal in Rumänien und Weidenthal in der Oberpfalz. Aber er hielt auch den Kontakt zu den Gemeinden Groß- und Kleinkarolinenfeld, wo Weidenthaler Familien im Jahre 1802 sesshaft wurden.

Er war mehrfacher Organisator des Holzlandfestes in Weidenthal und mit den Senioren unserer Gemeinde fährt er alljährlich nach Südtirol.

Die noch vielfältigen Aufgaben halten Ernst Niederberger bis heute jung und agil. Kraft schöpft er bei seiner Familie und beim Wandern im Pfälzer Wald und Südtirol. Noch heute ist er aktiver Skifahrer, der die in Reischach liebt, seiner zweiten Heimat" im Südtirol.

R ü c k b l i c k

Ernst Niederberger hat letztes Jahr Abschied genommen aus der aktiven Politik. Er kann stolz auf eine erfolgreiche kommunalpolitische Arbeit zurückblicken., die mit dem Bau des Hochwasserbehälter im Langental 1972 begann . 1972 war auch das Jahr in der die Verbandsgemeinde Lambrecht gegründet wurde. Mit dem Beschluss vom 30.Mai.1975 wurde der Regiebetrieb Gemeindewerke Weidenthal in einen selbstständigen Eigenbetrieb umgewandelt. Es folgte die Einweihung der Kläranlage und dann die Kanalisierung der Ortsstraßen und deren Ausbau. Die Einweihung der Sporthalle im Jahre 1981, der Bau der Bahnüberführung Langental im Jahre 2001 nach einer über 20jährigen Planungsphase, der Bau des neuen Haltepunktes und die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses waren Höhepunkte seines Engagements. In seine Bürgermeistertätigkeit fällt auch die Schaffung des Neubaugebietes Langeck, der Bau des Rad- und Gehweges von der ev. Kirche zum Rathaus und weitere Maßnahmen zur Dorfverschönerung und Verbesserung der Lebensqualität.

Gemeinsam wurde auch gefeiert, so das 725jahrige Ortsjubiläum  im Jahre 1976 und das 750jährige Ortsjubiläum im Jahre 2001.

Die Weidenthaler sind mit gutem Grund stolz auf ihren Altbürgermeister. Mar stellte besonders heraus, dass sich Ernst Niederberger sehr große Verdienste um die Gemeinde Weidenthal erworben hat. Vieles von dem, was das heutige Weidenthal ausmacht, ist und bleibt mit seinem Namen fest verbunden. Und dafür gebührt ihm der  besondere Dank der Gemeinde. 

Als Dankespräsent überreichte Ortbürgermeister Paul Mar Ernst Niederberger ein in heimischen Stein gehauenes Wappen der Gemeinde.

von Harald König