W e i d e n t h a l    14.04.2007  

FC-"Wacker" Weidenthal
Schottische Nacht beim Weidenthaler Fußballclub
Whisky-Tasting im „Wacker-Pub“


Wahnsinn, super, einfach klasse. So einige von vielen spontanen Meinungsäußerungen bei der ersten Schottischen Nacht des Weidenthaler Fußballclubs in seinem zum Pub umfunktionierten Sportheim.

Es war aber auch schon gewaltig, was sich da die findigen „Wackeraner“ wieder haben einfallen lassen. Schottische Fahnen und Schals überall, Poster und Whiskydekorationen sowie durchlaufende Bildimpressionen an der Wand, versetzten die begeisterten Gäste in das Reich der Islays und Highlands.

Schon zur Begrüßung erhielten alle Besucher mit dem 10 Jahre alten Miltonduff einen schottischen Whisky der Spitzenklasse kredenzt. Frühsommerliche Temperaturen und ein kleines Holzfeuer sorgten für zusätzliche Erwärmung. Dudelsackmusik vom Band und der Duft von frisch gegrillten „Moorhühnern“ ließen zusätzliches Scotland-Feeling aufkommen.

McRossie begrüßte die Besucher musikalisch mit „Amazing grace“, unterstützt von Dudelsackspieler Daniel Dollitz, der sich eigens aus der Nähe von Kirn auf den weiten Weg in die Pfälzer Highlands nach Weidenthal machte. Mit weiteren bekannten Hits wie „Scotland the brave“ spielte er sich schnell in die Herzen der anwesenden Schottland-Fans. Bekannt ist Daniel Dollitz insbesondere auch von seinen zahlreichen Auftritten im Whiskymuseum auf der Kyrburg in Kirn.

Den weiteren musikalischen Part für den Rest der langen Whisky-Nacht übernahm dann Franz-Joseph Dressing, in Weidenthal bestens als Bandleader „Jupp“ bekannt. Mit Akustik-Gitarre und Mundharmonika brachte er die passenden Songs von The Pogues und den Dubliners, eigentlich Iren (Whiskey in the jar, Wild rover, Seven drunken nights), aber auch „Weaver of grass“ von Dunnie Munroe, dem ehemaligen Frotnman der schottischen Kultband Runrig und natürlich „Love is all around“, der Top-Hit der schottischen Pop-Band „Wet Wet Wet“ durfte da natürlich nicht fehlen. Zur fortgeschrittenen Stunde stellte er auch sein anderes Repertoire vor (Titel von U2, Ronan Keating, CCR, REM …). Vor allem bei den Pub-Songs der Dubliners kamen die Anwesenden so richtig in Stimmung, sodass sich immer mehr ein echtes Pub-Feeling einstellte. Insgesamt brachte McJupp eine angenehme Mischung aus Schottisch-Irischen Liedern und Welthits der von diesen Ländern stammenden Musiker auf die Bühne. Neben seinen Soloauftritten kann man „Jupp“ Dressing auch mit seiner Band „Forty Stepps down“ erleben.

Im Mittelpunkt des Abendprogramms stand ein Whisky-Tasting, wie man es so sicher selten geboten bekommt. 2. Vorsitzender Herbert Laubscher als McHerbie und Jugendleiter Ralph Rosenthal als McRossi führten in ihren rot karierten Kilts durch das Tasting und wussten viel von den Destillerien und ihren Whiskys zu erzählen.

Lustige Anekdoten zu Land und Leuten sorgten immer wieder für Erheiterung. So gab es unter anderem Geschichten zu Schmugglern, betrunkenen Seeleuten und einer Katze namens Towser zu hören, die bis ins stolze Alter von 24 Jahre insgesamt an die 29.000 Mäuse fing und mit dieser stolzen Leistung ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen wurde.

Das Tasting wurde gleich ganz stark mit einem 12 Jahre alten und 57,5 %igen Glenturret von den Eastern Highlands eröffnet. Es folgten ein 26 Jahre alter The Glenlivet von Speyside und ein loser 12 Jahre alter Vatted-Cask von Islay, der einzige Blended-Whisky im Feld der reinen Fasswhiskys. Auf der Raritäten-Liste ganz oben standen ein 25 Jahre alter Highland-Park von den Orkney-Inseln sowie eine 29 Jahre alter Bunnahabhain von Islay.

Abschluss und Höhepunkt des Tastings dann der 27 Jahre alte Glenglassaugh. Die Destillerie wurde 1986 geschlossen und der im „Wacker“-Pub angebotene Liter stammte aus dem letzten Sherry-Hogshead-Fass. So was kommt nie wieder. Und solch eine Rarität hat ihren Preis, im Fachhandel bis zu 250 € der Liter. Im Rahmen der schottischen Nacht wurden ergänzend zum Tasting noch ein 12 Jahre alter Bowmore, ein 16 Jahre alter Tullibardine und ein 21 Jahre alter Tomatin angeboten.

Passend zu dieser Whiskyprobe bot Dieter Kitzmann, ehemaliger Bundesligaspieler des 1. FC Kaiserslautern, aus seinem „Tabaklädschen“ einige besondere Zigarren an, die auch sehr gut angenommen wurden. Eine Zigarre nach gutem Essen und zu einem prima Whisky, da lässt es sich gut leben.

Apropos gute Essen, auf der Speisekarten waren so originelle Gerichte zu finden, wie „Schottisches Moorhinkel“, „Highlander Steak“, „Nessiebraten“ und ein „Balmoralteller“. Bestens zubereitet war das umfangreiche Angebot denn auch zu fortgeschrittener Stunde ausverkauft. Dass dazu auch ein passendes Bier vom Fass gehört ist selbstverständlich. „Murphys Irish Stout“ stammt zwar direkt aus Irland, stellte aber auch alle „Schotten“ im „Wacker“-Pub mehr als zufrieden.

Alle Gäste im schottischen Kilt bekamen ein schottisch/irisches Gedeck in Form von Scotch Whisky and Irish Beer. Die Ausgaben für den Verein hielten sich da jedoch in engen Grenzen, doch immerhin ein Gast kam im traditionellen Outfit zur Scots-Night. Sogar ganz original. Wie heißt es doch in einem einschlägigen Lied: „Unter dem Schottenrock ist gar nichts ….).

Am Ende eines eindrucksvollen Festes zogen McHerbie und McRossie ein mehr als zufrieden stellendes Fazit. Alle Erwartungen an eine tolle und stimmungsvolle Veranstaltung sind eingetroffen und wurden sogar noch übertroffen. Dies wurde auch von einer anwesenden älteren Dame aus Neuseeland bestätigt. Und auch eine Abordnung aus dem Thüringer Saale-Holzland-Kreis fand den Weg zum „Wacker“-Pub nach Weidenthal. Dörthe Riebold, die persönliche Referentin von Landrat Heller, freute sich ebenso auf das Wiedersehen in Weidenthal, wie auch Dr. Uwe Träger und seine Frau Hella. Alle drei im Walddorf sehr gut bekannte Freunde. Mit dabei auch noch der Leiter des Jugendamtes Paul.

   


von Herbert Laubscher