W e i d e n t h a l    13.01.2008  

Gemeinde Weidenthal

Bürgerempfang
Ernst Niederberger und Siegfried Held zu Ehrenbürger ernannt


Von Ortsbürgermeister Paul Mar zu Ehrenbürgern ernannt
Siegfried Held (links) und Ernst Niederberger (rechts)

Den traditionellen Neujahrsempfang der Gemeinde hat Ortsbürgermeister Paul Mar in diesem Jahr als Bürgerempfang in der Sporthalle ausgerichtet. Das Neujahrstreffen soll zukünftig alle zwei Jahre in dieser Form weitergeführt werden, wobei die Bürger im Mittelpunkt stehen werden. Die Einladung zum ersten Bürgerempfang haben jedoch nur rund 140 Weidenthaler Bürger wahrgenommen.

In seiner Neujahrsansprache hielt Ortsbürgermeister Paul Mar einen Rückblick auf die letzten Jahre. Sie waren nicht geprägt von großen Bauprojekten sondern vor allem von Erhaltungsmaßnahmen. Mar hob hervor, dass erhalten und pflegen von Vorhandenem auch eine wichtige Investition in die Zukunft ist.

So hat das Rathaus ein neues Dach, neue Fenster und einen schönen Anstrich erhalten. Auf dem Friedhof wurden neue Bäume gepflanzt, die Bestuhlung in der Aussegnungshalle wurden ausgetauscht und die Tore erneuert. Die Sporthalle hat sich, so Mar weiter in seinen Ausführungen, als großes Sorgenkind entpuppt. Zum einen waren die großen Dachleimbinder an einigen Stellen gerissen, sodass eine kostenintensive Reparatur notwendig war. Zum anderen ist das Dach der Halle brüchig und undicht, und muss erneuert werden. Die Leimbinder sind mittlerweile instandgesetzt, die Dachsanierung wird in diesem Jahr angegangen.

Das alte Sandsteinhaus hinterm Rathaus will Mar erhalten, für Fahrzeuge und Gerätschaften der Gemeindearbeiter, die zur Zeit noch im Schulhaus untergestellt sind.

Die Schulstraße wurde vor kurzem als letzte Straße in der Gemeinde ausgebaut.

In der Hauptstraße waren und sind viele Aktivitäten zu sehen. Hier wird die marode Gasleitung vom neuen Bahnhaltepunkt in Richtung Bäckerei Martin ausgetauscht.

In diesem Jahr steht die Verlängerung des Rad und Gehweges in Richtung Eisenkehl an.

Leider verschandeln immer mehr Bauruinen das Dorfbild, bemängelte Mar. Die Verwaltung und die Gemeinde haben darauf keinen direkten Einfluss. Lediglich bei Gefährdung kann eingeschritten werden.

Mar appellierte an die Besitzer das Notwendige zu tun um die Gemeinde weiterhin lebenswert zu erhalten. Das gleiche gilt auch für die leer stehenden Häuser in der Gemeinde, um die sich die Besitzer oft nicht mehr kümmern.

Mit der Einrichtung eines Jugendtreffs im Rathaus wurde auch ein wichtiges Stück in die Kinder und Jugendliche der Gemeinde investiert, betonte Mar.

Für die Gemeindewerke liegt der wirtschaftliche Erfolg seit letztem Jahr, nun wieder im alleinigen Ermessen der Gemeinde. Den Entscheidungsträgern in den politischen Gremien wurde wieder die volle Verantwortung zurückgegeben. Unumgänglich war eine Preiserhöhung beim Wasser, da der enorme Verlust im Wasserwerk zukünftig nicht mehr vom Strom- und Gaswerk getragen werden kann, erklärte Paul Mar. Strom- und Gaspreiserhöhungen, aber auch Senkungen, werden eins zu eins zeitnah an die Kunden weitergeben.

Paul Mar bedankte sich bei all denen, die in Vergangenheit "in die Hände gespuckt haben" und für die Gemeinde in vielfältiger Weise aktiv waren. Durch ihr Engagement hat sich der Ort weiter positiv nach vorne entwickelt.

"Wie viel ärmer unsere Gesellschaft wäre - und zwar in jeder Beziehung ärmer - wenn es nicht Menschen gäbe, die mehr als ihre Pflicht tun." Mit dem Satz vom ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau leitete Ortsbürgermeister Paul Mar über zu den anstehenden Auszeichnungen zweier verdienter Bürger..


Ortsbürgermeister Paul Mar

Gemeindeassistentin Anja Sachs

 

Ehrungen

Paul Mar erinnerte, dass unsere Gesellschaft vom Idealismus der Engagierten lebt, besonders der engagierten Menschen in einem Ehrenamt. Dieses gelebte Engagement kann weder durch Gesetz noch durch Verordnungen erzwungen werden. Viele dieser Menschen sind für Andere gelebte Vorbilder. Sie schenken uns das Wertvollste, über das sie verfügen: ihre Zeit.

"Zwei verdiente Mitbürger der Gemeinde haben in der Vergangenheit viel von ihrer Zeit her geschenkt", so der Bürgermeister weiter. "Sie haben nicht nur nach dem eigenen Wohl und Weh geschaut, sondern haben sich in besonderer Weise um unser Dorf und unsere Bürger verdient gemacht."

Ernst Niederberger
"Das überdurchschnittliche und vorbildliche Engagement von Ernst Niederberger für Weidenthal und seine Bürger verdient eine besondere Würdigung und Auszeichnung", betonte Paul Mar in seiner Laudatio. Die Weidenthaler sind mit gutem Grund stolz auf ihren Altbürgermeister. Als Bürgermeister und Mensch hat sich Niederberger große Verdienste um die Gemeinde Weidenthal erworben. Vieles von dem, was das heutige Weidenthal ausmacht, ist mit seinem Namen fest verbunden. Mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde möchte deshalb die Gemeinde ihren besonderen Dank zum Ausdruck bringen.

Im September letzten Jahres wurde Niederberger vom Bundespräsidenten Horst Köhler mit dem Bundesverdienstkreuz am Band durch den Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd in Neustadt, Dr. Hans-Jürgen Seimetz ausgezeichnet. Ortsbürgermeister Paul Mar blickte auf die letzten 50 Jahre des Geehrten.

Nahezu 50 Jahre hat Ernst Niederberger verschiedene kommunalpolitische Funktionen und Ämter inne. So war er 48 Jahre Mitglied im Ortsgemeinderat von Weidenthal und hatte 27 Jahre, von 1972 bis 1984 und erneut von 1989 bis 2004, das Amt des Ortsbürgermeisters seiner Heimatgemeinde inne. 32 Jahre war Niederberger darüber hinaus Mitglied im Verbandsgemeinderat Lambrecht, davon 8 Jahre Fraktionsvorsitzender. Auch im Kreistag Bad Dürkheim war er 15 Jahre vertreten.

Ernst Niederberger war und ist ferner in zahlreichen örtlichen Vereinen engagiert. So war er im Jahr 1946 Gründungsmitglied des örtlichen Fußballvereins, bei dem er seit dieser Zeit zahlreiche Vorstandsämter inne hatte. Mit besonderem Engagement ist Ernst Niederberger ferner dem Pfälzerwald-Verein OG Weidenthal/Frankenstein seit 1952 als Mitglied, seit 1959 als Wanderwart und seit 1971 als Vorsitzender verbunden. Großes Engagement zeigt er auch in der langjährigen Freundschaft mit den Partnervereinen Vogelsberger Höhenclub Gießen und dem Schwarzwaldverein Marxzell.

Auch im sozialen Bereich hat sich der Geehrte Verdienste erworben. So war er von 1983 bis 1992 Vorsitzender des Ortsvereins Weidenthal des Deutschen Roten Kreuzes und ist seit 1986 Vorstandsmitglied der örtlichen Arbeiterwohlfahrt. Insgesamt 20 Jahre war Ernst Niederberger darüber hinaus als Schöffe beim Landgericht Frankenthal beziehungsweise als ehrenamtlicher Richter beim Verwaltungsgericht Neustadt an der Weinstraße tätig.

Als wander- und reiselustiger Bürgermeister pflegte Ernst Niederberger die Partnerschaften mit Weidenthal in Rumänien und Weidenthal in der Oberpfalz. Er ist Organisator der alljährlichen Seniorenfahrten nach Südtirol.

 


Ehrenbürger Ernst Niederberger


Ehrenbürger Siegfried Held

 

Ehrung Siegfried Held
Sowohl im politischen als auch im kulturellen Bereich hat sich Siegfried Held in seiner Gemeinde außerordentlich verdient gemacht. Seit 1970 ist er Mitglied im CDU-Ortsverband Weidenthal und war von 1975 bis 1984 Mitglied des Vorstandes, davon 2 Jahre von 1975 bis 1977 zweiter Vorsitzender.

Im Gemeinderat nahm Held von 1969 bis 2004 Verantwortung für seinen Heimatort. Im Rat war er von 1984 bis 1999 Vorsitzender seiner Fraktion. Als Beigeordneter mit Geschäftsbereich erwarb Sigi Held in der Zeit von 1974 bis 1984 um die Gemeinde große Verdienste.

In der Zeit vom 1972 - 1974 war Siegried Held 2. Beigeordneter in der damals neu gegründeten Verbandsgemeinde Lambrecht. Von 1974 bis 1999 war er Mitglied im Verbandsgemeinderat.

Darüber hinaus hat sich Siegfried Held als langjähriger Vorsitzender des Cäcilienvereins Weidenthal für die kulturellen Belange der Bürger verdient gemacht. Paul Mar erinnerte an dieser Stelle besonders an die großen Fastnachtskampanien des CV, an die Prunksitzungen, die von ihm mit Bravour geleitet wurden.

Bereits im Jahre 2005 wurde Siegfried Held die Ehrenurkunde des Landes Rheinland-Pfalz für seine Verdienste um das Gemeinwesen verliehen.

Für Ortsbürgermeister Paul Mar ist die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Siegfried Held lange überfällig. Sein positives Wirken in der Gemeinde verdient diese besondere Auszeichnung.

Beide Geehrten erhielten von Ortsbürgermeister Paul Mar eine Urkunde und den Nachdruck eines Gemäldes von Eduard Diehl überreicht.

Stellvertretend für beide Kirchengemeinden rückte Gemeindereferentin Anja Sachs Sterne in den Mittelpunkt ihrer Grußworte. Mit der Frage, welcher Stern uns im Neuen Jahr begleiten wird, überlies sie jedem seinen eigenen Stern zu finden. Sie gab den Gästen den Hinweis auf 3 besondere Sterne - Hoffnung, Glaube und Liebe -, die Gott für alle Zeiten an den Himmel gesetzt hat. "Sie leuchten besonders hell wenn es uns einmal nicht so gut geht".


Gemischter Chor im Gesangverein 1858
unter der Leitung von Peter Clemens

Der Bürgerempfang wurde musikalisch vom Gemischten- und Jungen Chor im Gesangverein unter der Leitung von Peter Clemens gestaltet. Der Traditionsverein feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen.


Junger Chor im Gesangverein 1858
unter der Leitung von Peter Clemens

 

von Harald König