W e i d e n t h a l     20.12.2012  

Verbandsgemeinde Lambrecht

Reibungsloser Probebetrieb der Abwasserdruckleitung
Baukostenvoranschlag von 2,8 Millione Euro unterschritten -
Altes Klärbecken bleibt aus Betriebssicherheitsgründen als Pufferbecken erhalten

Seit 7. Dezember läuft der Probebetrieb der neuen Abwasserdruckleitung zwischen Weidenthal und Ortsausgang Neidenfels, erklärt Manfred Kratz, Abwassermeister der Verbandsgemeinde Lambrecht bei einem Pressetermin im neuen Betriebsgebäude auf dem Gelände der alten Weidenthaler Kläranlage.

Zwischen 400 und 500 cbm Schmutzwasser werden täglich mit 18 Liter pro Sekunde in Richtung der Lambrechter Kläranlage mittels zweier 30 kW Pumpen befördert. Die Pumpen arbeiten im wechselnden Betrieb mit einen Druck zwischen 6 und 8 Bar. Die Transportzeit beträgt zwischen 2 und 3 Stunden.

Die Abwässerdruckleitung ist 6,5 Kilometer lang. Sie wurde größtenteils mittels Spülbohrverfahren verlegt. Diese technisch sehr anspruchsvolle Herausforderung wurde von der Baufirma Hermanns EHT - Bau GmbH aus Erfurt erledigt.

Der Rohrdurchmesser der Druckleitung beträgt außen 160mm, innen 130mm. Im Bereich der Parkettfabrik und im Wasserschutzgebiet am Wasserwerk Fischertal wurde die Druckleitung doppelwandig ausgeführt. Entlang der Leitungstrasse befinden sich 4 Revisionsschächte, die Möglichkeiten zur Spülung einzelner Leitungsabschnitte bieten. 5 Schächte zur Be- und Entlüftung dienen der Vermeidung von Geruchsproblemen.


Symbolische Inbetriebnahme durch Verbandsbürgermeister Herbert Bertram
v.l. Bernd Neumüller (Geschäftsführer Ingeneurbüro Neumüller), Hans Seiberth (Beigeordnerter und Zuständig für die Werke),
Herbert Bertram (Bürgermeister der Verbandsgemeinde Lambrecht), Manfred Kratz (Abwassermeister)
und Manfred Kirr (Büroleiter der Verbandsgemeindeverwaltung)

Bevor die Weidenthaler Abwässer auf den Weg geschickt werden durchlaufen sie einen Filter, die sog. Rechen-Sandfang-Kompaktanlage, mit einer Spaltweite von 5 mm. Dadurch werden Verstopfungen der Rohre vermieden.

Einmal täglich, meist in der Nacht wird die gesamte Leitung mit einem Druck von 12 Bar leer geblasen. Dies ist erforderlich, damit sich keine Ablagerungen bilden können.

Das alte Klärbecken soll erhalten bleiben und die Abwässer zur Betriebssicherheit für einen Tag auffangen.

Die Lambrechter Kläranlage ist für eine Einwohnerzahl von 11.000 ausgelegt. Mit dem Zulauf aus Weidenthal sind zurzeit 10.400 Einwohner angeschlossen.


Abwasserpumpen im Keller des neuen Betriebsgebäudes

Eine Sanierung der Weidenthaler Kläranlage wurde aus Kostengründen nicht favorisiert. Wirtschaftliche Gründe sprachen für eine Anbindung an die Kläranlage Lambrecht. Es war eine sinnvolle Entscheidung der zuständigen Gremien, betonte Verbandsbürgermeister Herbert Bertram.

Die veranschlagten Kosten von rund 2,8 Millionen Euro hielten sich im Rahmen. Bertram bezifferte die Baukostensumme auf 2,655 Millionen. Er lobte die konstruktive und kooperative Zusammenarbeit aller beteiligten Firmen, Ingenieurbüros, Gemeinden und Behörden. Die Planung und die Bauleitung oblag dem Ingenieurbüro Neumüller GmbH. Bauleiter ist Kuno Kirschner.

 

 

von Harald König