W e i d e n t h a l    07.11.2015  

 Glencairn Whisky-Club Weidenthal
11th Whisky Tasting of Gotti
Außergewöhnliches Privat-Tasting mit Marcus Gottwald and Friends

        
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Schon zum elften Male lud der Haardter Piper Marcus Gottwald Verwandte, Freunde und Bekannte zu einem außergewöhnlichen privaten Whisky-Tasting in den Mußbacher Herrenhof ein. Sehr ausführlich und mit der Liebe zum Detail wurden dabei von Willi von Lohr, Consultant der Whisky Agency, bei „Gottizillas 11. Vertikal Masterclass-Tasting“ sieben „Sweet Bunnies“ (Destillerie Bunnahabhain, Islay) vorgestellt und besprochen. Na ja, nicht alle „Bunnies“ entsprachen dem süßen Charakter des Veranstaltungsmottos. Dazu später mehr.

Da der beliebte Dudelsackspieler über mehr Whisky-Freunde verfügt, als Plätze für seine Kultveranstaltung zur Verfügung stehen, wurden diese von einem kompetenten Ziehungs-Komitee verlost. Die Kids der musikalischen Familie Gottwald sind für solche Aufgaben geradezu prädestiniert. Leider blieben da für den Weidenthaler Whisky-Club nur zwei Karten übrig, die von McHerbie (Herbert Laubscher) und McLotta (Lothar Weidler) gerne angenommen wurden. Mehr Glück hatten da die MacElmstone´s und Whiskyfreunde aus Esthal, denen jeweils die doppelte Anzahl an Plätzen zufiel.

Die Weidenthaler kamen in die Verlosung, da man mit dem Piper seit einiger Zeit eine gut funktionierende Freundschaft aufgebaut hat. So lernte man sich bei Kerweumzügen in Elmstein und Weidenthal näher kennen, was im Auftritt von Marcus Gottwald bei der „Schottischen Nacht“ im Frühjahr im Weidenthaler „Wacker“-Pub seinen bisherigen Höhepunkt fand. Die Fans von Marcus können sich freuen, ist er doch am 2. April des kommenden Jahres bei der „Scottish Night“ mit dem schottischen Superstar CAL in Weidenthal auch dabei.

Doch zurück zu den harten Fakten, sprich Whiskys. Nach der Blindverkostung des obligatorischen Begrüßungs-Whiskys, natürlich wie alle anderen auch ein Bunnahabhain (12 Jahre, 46,3 %), startete man mit einem Signatory, 1 fill sherry, 2005-2019, also 9 Jahre alt und mit 46 % in die Tastingrunde. Und bereits hier erfuhren die nicht nur wissensdurstigen Whiskyfreunde, dass heutzutage das Alter alleine nicht mehr als Qualitätsfaktor des „Wasser des Lebens“ herhalten kann. Viel wichtiger sind Fassauswahl und Alkoholgehalt. So gehen die Master-Destiller heute immer mehr dazu über, Whiskys nur noch mit mindestens 43%, eher 46 %, auszubauen. 40%ige Whiskys und Altersangaben auf der Flasche werden immer mehr der Vergangenheit angehören. Ungünstiger Nebeneffekt, die Whiskypreise sind schwieriger  nachzuvollziehen und... werden steigen.

Was auch mit dem folgenden Whisky Agency, Oloroso Sherry, 2001-2010, 8 Jahre alt und stolze 54 %, bestens belegt wird. Von den abgefüllten 180 Flaschen sind praktisch keine mehr im Handel. Dozent Willi von Lohr betonte dabei den Vorrang von Oloroso-Fässern, vor diversen anderen Geschmacksträgern. Dass dabei aber durchaus auch das Alter immer noch eine große Rolle spielen kann, wurde mit dem sich anschließenden Whisky Agency, refill sherry cask, 1968-2012, mehr als deutlich. Der Methusalem unter den Whiskys des Abends ist mit 43 Jahren und 47% aber auch ein wirklicher Knaller. Da gab es keine zwei Meinungen. Leider gibt es von dieser besonderen Abfüllung nur 498 Bottles, von denen aber praktisch keine mehr verfügbar ist. Perfekt auch der folgende „The Perfect Dram“, fino cask, 1987-2014, mit 26 Jahren und respektaklen 49,4 %. Gerade mal 255 Flaschen dieses genialen Whiskys sind auf dem Markt.
Die Reihe hervorragender Whiskys setzte sich fort mit einer Sonderabfüllung des „Sansibar“, 1990-2012, 21 Jahre alt und 48 %. Nur 607 Flaschen stehen davon zur Verfügung, speziell in der gleichnamigen Promi-Bar auf Sylt.
    
Damit war es dann aber vorbei mit den „Sweet Bunnies“. Der Bunnahabhain, SSMC, Heavily peated, 1997-2005, stellte sich mit seinen 8 Jahren und gewaltigen 60,6 % als eine wahre Torfbombe vor. Von diesem Tröpfchen gibt es gerade mal 276 Bottles aus dem Cask-No: 5575. Alle Whisky-Fans waren begeistert von dieser Explosion im Mund. Na ja, fast Alle. Die wenigen anwesenden Damen hatten das außergewöhnliche Privileg auf andere Whiskys auszuweichen, was sie dann auch ausnahmslos wahrnehmen sollten.

Die Whiskyfreunde aus dem Tal starteten zu später Stunde gut gelaunt und um einiges Whiskywissen bereichert auf den Heimweg. Verbunden mit der Hoffnung, dass ihnen auch künftig die Glücksfee bei der Auswahl der Teilnehmer an „Gottis-Privattasting“ hold sein möge. Die Männer aus dem Tal sagen Danke an Marcus Gottwald und sein Team sowie Willi von Lohr, der mit viel Fachwissen und interessanten Informationen durch einen tollen Abend im Mußbacher Herrenhof führte.

 

von Herbert Laubscher